1. Layla (4)


    Datum: 15.06.2023, Kategorien: Erstes Mal Verschiedene Rassen Autor: raberudi

    ... über die Straße zum Pförtner. „Bon jour, Jaques nous attend“ begrüßte er ihn.
    
    Der sah auf die Fahrerin. „Est-ce Layla?“ fragte er entsetzt.
    
    „Oui“ entgegnete Jörg lachend, winkte Layla vorbei, sprang auf die Ladefläche und setzte sich auf die Kiste mit den Zurrketten. Sie fuhr zur großen Lagerhalle, rangierte rückwärts durch das Tor, welches Jaques gerade öffnete. Der begrüßte ihn wie einen alten Freund, doch dann fiel ihm das Kinn herunter als Layla aus der Kabine stieg.
    
    „Du bist doch nicht gefahren?“ fragte er ungläubig.
    
    „Oui“, lachte sie stolz.
    
    „Jaques, das ist meine beste Verkäuferin. Seit sie bei uns ist, läuft der Laden.“
    
    Er nickte. „Wir merken das. Ihr räumt langsam mein Lager leer. Aber pass auf, dass euch Monique nicht begegnet. Die wünscht dir den Tod“, sagte er zu Jörg.
    
    Das Gerät wurde verladen, zwei Arbeiter befestigten die riesige Maschine nach Laylas Anweisungen, die sich immer wieder suchend umblickte. Jörg ging mit Jaques in dessen Büro um das Schriftliche zu erledigen.
    
    Als er wieder zurückkam war Layla nicht zu sehen. Dann entdeckte er sie, etwas abseits zwischen zwei Baggern, die Arme um einen Mann geschlungen, der mit dem Rücken zu ihm stand. Trauer und Eifersucht stachen ihm ins Herz. Hatte sie ihn angelogen und die ganze Zeit eine Liebe in Frankreich verheimlicht? Zuerst wollte er hingehen, doch dann besann sich dann. Keine Szene machen. Aber wie sollte er mit ihr nach diesem Zwischenfall zurückfahren und weiterleben? Außerdem – ...
    ... sie wollte nicht zurück nach Frankreich. Was war da los? Jörg überprüfte nochmals die Ketten und Warntafeln. Plötzlich hörte er Layla hinter sich reden, drehte sich um und da stand sie zusammen mit dem Mann, der nicht viel größer, aber um einiges älter war als sie selber. Beide hatten Tränen in den Augen.
    
    „Cherie, darf ich dir meinen Papa vorstellen“.
    
    Natürlich - er schimpfte sich innerlich ein riesiges Rindvieh, sprang erleichtert vom Laster und streckte ihm die Hand entgegen.
    
    „Freut mich sie kennenzulernen Messieurs Deboire“.
    
    „Es ist sehr schön, dass mein großes Mädchen so einen Mann gefunden hat wie sie. Layla geht es sehr gut, sie muss bei ihnen glücklich sein“.
    
    Dann musste er ans Telefon und verabschiedete sich eilig.
    
    Layla merkte schnell, dass es schwieriger war mit dem hohen Gewicht und der Überbreite zu fahren, als mit dem leeren Truck. An der Grenze zu Österreich wurden sie von Polizei und Begleitfahrzeug empfangen. Die Beamten kontrollierten Fahrerkarten und Führerscheine. Sie konnten nicht glauben, dass die kleine Layla den schweren Sattel lenken konnte. Allerdings fuhr Jörg in Österreich alleine. Das ganze Personal des Schotterwerkes staunte, einige fotografierten als Layla den riesigen Bagger vom Laster lenkte. Sie fuhr in die Grube und wies die Bediener ein, während Jörg das Schriftliche erledigte.
    
    Es war schon nach elf Uhr, als sie das Haus betraten. Sein Blick fiel auf den Kalender und den rot angezeichneten heutigen Tag. Layla lächelte ihn ...
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