1. Sie warten auf mich


    Datum: 06.07.2019, Kategorien: Selbstbefriedigung / Spielzeug Autor: Pacerio

    ... Mitarbeiterin."
    
    Die Frau lächelte erst ihn an und dann mich. Sie lächelte mich an, wie eine Frau ein süßes kleines Kind anlächelt. Sie formte sogar kurz einen kleinen Kussmund. Linda also. Mitarbeiterin. Ich verstand überhaupt nichts.
    
    "Ich ...", stammelte ich. "Also vielen Dank für die Einladung." Wieder spürte ich eine Welle von Wärme über mein Gesicht huschen.
    
    Man erwartete offenbar nicht, dass ich meinen Namen sagte.
    
    Wozu bringt der Typ seine Mitarbeiterin mit zu einem Date, fragte ich mich. Von dem Gedanken, dass es sich um ein Date handelte, konnte ich mich noch immer nicht lösen. Es war einfach zu offensichtlich gewesen. Er lernt ein Mädchen an der Kasse des Supermarkts kennen und lädt sie zum Essen ein. Das könnte eine Vorlage für einen beliebigen Hollywood-Film sein. Drehbuch, oder wie das hieß.
    
    Linda und Sören beobachteten mich. Nicht verstohlen und neugierig, sondern ganz offen und mit einer milden Art von Freude im Gesicht. Als könnten sie sich einfach nicht an mir sattsehen. Sie sagten gar nichts. Ich blätterte in der Speisekarte herum und fand nichts Passendes, so dass ich mich schließlich für eine ziemlich preisgünstige Pizza entschied, während die anderen irgend eine Vorsuppe und einen kompliziert klingenden Hauptgang für sich bestellten.
    
    Ich nutzte die Zeit bis das Essen kam, um zur Toilette zu gehen. Dort schloss ich mich in eine Kabine (von zweien) ein und wartete. Keine Minute später klopfte Kati an. "Wie läuft es?", flüsterte sie. ...
    ... "Keine Ahnung", sagte ich. "Ich kapiere gar nichts."
    
    Wir unterhielten uns vielleicht zwei Minuten. Ich sagte schließlich, dass ich die Sache für ungefährlich halte und schon klarkomme. Kati schaute dennoch etwas besorgt. "Nicht, dass das Psychopathen sind. Du gehst nicht mit denen mit, versprochen?" Ich versprach es ihr.
    
    Als ich zurückkam, lächelten die beiden mich immer noch warm an. "Sören ist auf der Suche nach einer klugen und fleißigen jungen Dame", erklärte Linda auf einmal. "Es geht um eine verantwortungsvolle Tätigkeit."
    
    "Es geht um einen Job?", fragte ich halbwegs perplex. Irgendwie hätte ich mir das ja auch denken können.
    
    "Ja", antwortete wieder Linda. "Im weitesten Sinne schon. Aber es geht auch um deutlich mehr. Sehr viel persönliches Engagement ist gefragt."
    
    "Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau, ich sitze an der Supermarktkasse", sagte ich und hörte mich irgendwie automatisch an. Leer und kalt. Auch ein wenig anklagend. Ich bereuhte es schon, den Mund aufgemacht zu haben.
    
    Aber die beiden ließen sich von ihrem Lächeln nicht abbringen. Was auch immer die mir für einen Job anbieten wollten, ich war vermutlich ungeeignet, dachte ich mürrisch und stellte mich darauf ein, dass dieser Abend nicht mehr gewesen sein würde als die Gelegenheit, eine Pizza spendiert zu bekommen.
    
    "Keine Angst", sagte Linda nach einer Weile. "Wir glauben, dass du genau die Richtige bist. Eine Bewerbung oder ein Einstellungstest wird nicht vonnöten sein. Du bist eingestellt. ...