88 Tage Carpe Noctem - Teil 2
Datum: 08.09.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
Humor
Verschiedene Rassen
Autor: A-Beatrye
... meiner Gefühle.
Ich weiß eigentlich nicht mehr genau, was ich sagte. Aber ich versuchte ihr das Gefühl zugeben, dass nun alles gut würde. Als sie sich beruhigt hatte, führte ich sie zum Strand. Dort zeichnete ich mit meinem Finger die Sonne und die Planeten in den Sand. Dann malte ich zwei Männchen über die erste Kugel. Und zeigte auch mich und sie. Dann malte ich von mir eine Linie zum dritten Planeten und malte mich erneut dahin. Dann sah ich sie an.
Sie starrte auf die Zeichnung und dann in den Himmel. Sie zog eine Linie zum Mars und malte sich selber darüber. Aber sie starrte trotzdem weiter auf meine Figur.
Ich malte wieder, diesmal malte ich den Querschnitt der Station, so wie er sich heute darstellte. Ich begann mit dem Schacht. Dann malte ich meine Station daneben und den Ort, an dem mein Raumschiff stand. Dort malte ich wieder das Männchen hinzu.
Sie sah auf die Skizze und schüttelte den Kopf und malte eine eigene. Der Schacht kam darin vor, dazu eine eigene Station, die daneben angelegt war. Aber alles lag in einer Art Krater. Und der größte Teil lag deutlich tiefer als meine Station und zwar unter meinem Schacht und da unten zeichnete jetzt sie sich ein, in einer großen Höhle. Dann legte sie sich zurück und lag ganz Starr. Ich nickte. So lag ich auch da, wenn wir in den langen Schlaf gingen.
Ich legte mich dazu und lächelte sie an. Das letzte, was ich ihr sagte, bevor ich aufwachte, war: „Ich werde dich finden.“
Tag 53
Im ersten Moment ...
... dachte, was für ein Traum. Das ist doch zu schön um wahr zu sein. Doch dann dachte ich daran, dass dort das wohl einsamste Wesen des Sonnensystems sein müsste. Ich konnte mir noch nicht mal vorstellen, was genau das für ein Gefühl war.
Ich war zwar durch meine Andersartigkeit immer etwas isolierter gewesen als andere. Aber so richtig alleine war ich nie gewesen. Unten auf der Erde hatte ich eine Familie und Geschwister. Wenn ich einmal in 2 Jahren für ein paar Monate zu Besuch war, war immer einer da, der sich um mich kümmerte. Und am Wochenende irgendwie dann alle fünfzig. Ich hatte eine große Familie.
Auch auf den Stationen war man in den seltensten Fällen alleine. In den Automatikminen war man dann alleine. Aber meist waren es nur drei bis fünf Monate, bis das Schiff beladen war und dann flog man auch schon wieder zurück. Und die Monate im Schiff verschlief man ja sowieso. Aber dieses Wesen war alleine. Und ich vermutete stark, dass es niemanden mehr von seinem Volk gab. Eine derartige Einsamkeit konnte ich mir wirklich nicht vorstellen.
Ich ging zum Schacht und beauftragte die Roboter ihre Tunnelarbeiten in eine bestimmte Richtung zu lenken. Es dauerte nicht lange und sie bohrten die fremde Station an. Ein Zischen signalisierte, dass dort im Gegensatz zu meiner Druck herrschte. Ich hätte ihn bei mir auch wieder herstellen können, war mir aber unnötig gewesen. Ich ließ das Loch erst mal wieder verschließen. Ein Roboter brachte zwei Schleusen und wir bauten in den Gang ...