1. Die Putze


    Datum: 21.10.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Jessi

    ... besessen: "Du elendiger Drecksack, was bildest du dir ein, soll ich etwa nackt durch deine Bude rennen? Das könnte dir so gefallen."
    
    "Da würden wir vielleicht das Frühstück einsparen!", antwortete Phillip mit einem schelmischen Lächeln.
    
    Zwanzig Minuten später kam Valerie in die Küche. Phillip hatte für beide das Frühstück vorbereitet. Er sah sie an und schluckte. Seine Augen hefteten sich wie ein paar Kletten an sie. Die langen feuchten Haare, die sich lockig über ihre Schultern legten, das Long Shirt seiner Frau, das ihm Marie wieder ins Gedächtnis rief. Er dachte daran zu kollabieren. Immer wieder sah er seine lebenslustige Marie vor sich. Die Bilder wechselten von der Pathologie bis hin zur Beerdigung, von glücklichen Tagen mit Marie bis hin zum Suizidversuch auf dem Grab von Marie. Jetzt auf einmal hörte er auch die Stimmen wieder, die ihm Mut machten, als sie versuchten ihm die Tabletten und den Schnaps aus dem Körper zu pumpen. Auf einmal konnte er sich auch erinnern an Alin, die ihm jeden zweiten Tag vor der Schule frische Blümchen gebracht hat und an Maries Geburtstag als sie alle drei zum Friedhof gingen.
    
    Phillip wurde von Emotionen geschüttelt. Die Tränen traten in seine Augen. Auch Valerie, die ihn ansah, konnte ihren Gefühlen keinen Einhalt mehr gebieten. "Mensch, was machst du mit mir!" , schluchzte sie laut und rannte aus der Küche."
    
    Phillip ging hinterher. Valerie lag im Wohnzimmer auf dem Sofa und heulte Rotz und Wasser. Er legte seinen Arm um ...
    ... sie und streichelte ihr über den Kopf. "Komm mein kleines Zigeunermädchen, es ist alles gut."
    
    "Nicht ist gut, aber auch gar nichts. Ich soll auf dich aufpassen, damit du gesund wirst, damit dein kranker Kopf wieder denken kann. Und was machst du? Du machst mich total Meschugge, es vergeht keine Sekunde am Tag, an der ich nicht an Phillip Franke denke. Als er damals noch so bösartig war, da war ja alles gut, aber je länger ich mit dir zusammen war,....!" Sie schüttelte nur noch den Kopf. "Das Schlimmste ist ja noch dazu, dass ich früher noch eine Tochter hatte, die zu mir stand, doch sogar ihr hat dieser Kerl den Kopf verdreht. Mit ihrem Papa Syndrom."
    
    Mittlerweile lag Phillip mit auf der Couch und hielt Valerie fest im Arm. "Ist es wirklich so schlimm? Was können wir denn dagegen tun?"
    
    "Am besten du haust ab, oder schmeißt mich raus!"
    
    "Und du denkst, das würde hinhauen?"
    
    "Scheiße, neee! Dieser doofe Phillip Franke hat sich dermaßen in meinem Kopf festgesetzt, dass ich ihn nie wieder rausbekommen werde. Warum machst du so etwas Phil?"
    
    "Vielleicht, weil ich so ungeheuerlich in dieses kleine süße Zigeunermädchen verschossen bin." Eine ganze Weile lagen sie noch schweigend nebeneinander. Dann hob sie Phillip hoch und trug sie in die Küche. "Ich würde vorschlagen, wir machen unser Frühstück jetzt zum Mittagessen und holen dann Alin von der Schule ab." Valerie nickte.
    
    Freudig darüber, dass Phillip und ihre Mama sie von der Schule abholte, fiel sie beiden in die ...
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