1. Der Spaziergang


    Datum: 29.10.2023, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    Diese Geschichte handelt von einem Ehepaar, das einen ihrer vielen Abendspaziergänge macht. Wie immer, eine erfundene Geschichte. Eine Ähnlichkeit mit anderen Geschichten oder der Realität
    
    purer Zufall.
    
    „Ach Andreas, wollen wir nicht mal wieder einen schönen Spaziergang machen“ sagte Elke nach dem Abendbrot. „Die Kinder gehen heut auf diese Partynacht vom Marktfest, da haben wir Oldtimer eh nichts verloren.“ Janine und Holger mußten lachen. „Ach Mam, Dad, soooo alt seid ihr auch nicht. Aber es stimmt schon, auf dieser Party würdet ihr schon als Oma und Opa auffallen. Nicht böse sein.“ „ Ach was, das sind wir keineswegs. Seht lieber zu, daß ihr euch beide fertig macht. Wir räumen den Tisch noch ab, dann gehen wir auch“ sagte Elke. Ich drückte jedem noch einen blauen Schein in die Hand, die sich dafür mit einem Kuß bedankten. Dann verschwanden sie in Richtung ihrer Zimmer und Badezimmer.
    
    „So, fertig“ sagte Elke. „Nun könnten wir auch aufbrechen. Ich zieh mich nur noch um. Du kannst ja deine Kamera
    
    mitnehmen. Vielleicht ergibt sich das eine oder andere Motiv“ lächelte Elke spitzbübisch. Sie entschwand Richtung Schlafzimmer. Ich holte derweil die Kamera, überprüfte die Akkus. Aber die waren voll. Speicherkarte war drin, jetzt fehlte nur noch Elke. Ich war bereits in meiner kurzen Hose, nebst einem unifarbenen T-Shirt, dazu Sandalen. Nach einer gefühlten halben Stunde erschien endlich Elke wieder. Sie sah bezaubernd aus, wobei ich mich jetzt fragte, was daran so ...
    ... lange gedauert hat, dies anzuziehen. Sie hatte eine bräunliche kurzärmlige Bluse an, dazu einen ihrer Lieblingsröcke, einen beige gemusterten, etwa knielang. Dazu ebenfalls bequeme Sandalen. Wir verabschiedeten uns von den Kindern mit einem lauten „Tschüß ihr beiden, bis morgen“, da diese gerade dabei waren, sich ebenfalls umzuziehen, bzw. noch zu duschen, was nicht zu überhören war.
    
    Da wir mitten im Ort wohnen, dauert es eine Weile, um den Ortsrand zu erreichen. Ich hatte zwischenzeitlich schon einige Aufnahmen gemacht von allem möglichem, da ich die Kamera noch nicht lange hatte. So konnte ich langsam mit ihr vertraut werden. Wir liefen vorbei an einer Schrebergartenanlage. Dort gab es jede Menge Motive. Blumen, Beete, Vögel auf Bäumen, ebenso Insekten in Blütenkelchen. Dazu interessante Licht-Schattenspiele. Elke lenkte den Schritt langsam aber stetig in Richtung Wald. Ich bemerkte es erst, als die ersten Tannen vor uns auftauchten. „Elke, hier waren wir ja schon ewig nicht mehr.“ Ich atmete den würzigen Duft der Bäume ein.
    
    „Wollen wir mal sehen, ob es ´unseren´ Weg noch gibt,“ meinte Elke. Das war ein Weg, den wir früher sehr oft benutzt haben, schon alleine deswegen, weil er fast nicht zu sehen war, außerdem gab es dort am Ende des Weges eine Hütte mit Freisitz, die meist von den Waldarbeitern als Rastplatz genutzt wurde.
    
    „Ja meinetwegen, gute Idee“ sagte ich. Dafür wurde ich mit einem Kuß belohnt. Elke lief etwas voraus, drehte sich zu mir um. Sie wollte wohl ...
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