Die Ärztin
Datum: 16.07.2019,
Kategorien:
Verführung
Autor: Achterlaub
... leicht zurück gedrängt. Schließlich stand das Alltagsleben an mit Einkäufen, Putzen, Wäschewaschen und Kochen.
Als schließlich die Sonne unter dem Horizont verschwunden war, was von meinem Schlafzimmer am besten zu sehen ist, begann ich die Ereignisse des Arztbesuchs nochmals Revue passieren zu lassen. Es stand eine Routineuntersuchung von Blut und Urin an. Zu der Vorsorgeuntersuchung gehörten auch Blutdruckmessung, Abhören der Herztöne und Feststellung des aktuellen Gewichts, aber auch ein Abtasten des Oberkörpers.
Das war aber nicht alles, ging mir durch den Sinn. Die Untersuchung war noch nicht abgeschlossen. Die Blut- und Urinwerte mussten noch ermittelt und später mit mir besprochen werden. Hierfür wäre ein neuerlicher Arztbesuch notwendig. Ich könnte aber auch in ein oder zwei Wochen die Ärztin telefonisch nach den Ergebnissen befragen. Auf einen erneuten Besuch in der Praxis wollte ich unbedingt verzichten. Die Warterei ist immer nervig. Und dann wollte ich so kurz nach diesem Ereignis auf der Liege nicht erneut in eine gewiss peinliche Lage geraten.
Bereits vor drei Monate war ich kurz davor, bei dieser Frau die Fassung zu verlieren, fiel mir ein. Ich musste mich wegen einer schweren Erkältung krankschreiben lassen. An jenem Tag lief es nicht so geschäftsmäßig ab wie immer zuvor. Früher hatte mich diese Frau kaum eines Blickes gewürdigt, den gelben Zettel ausgefüllt und mich verabschiedet. Dieses Mal schaute sie mir mit ihren grünen Augen direkt ins Gesicht ...
... und begann ein Gespräch.
Sie erzählte, als ich ihr von meinen wohl altersbedingten Rückenschmerzen berichtete, von ihrem eigenen Befinden, vor allem von ihrer Angst vor dem Alter. Das tat sie nicht ausdrücklich. Aber ihren Worten, diffusen Andeutungen wegen der ersten grauen Haarsträhnen, war schon zu entnehmen, dass sie damit auch die Sorge um ihre Zukunft verband. Ihr ungewohnt gesprächiges Verhalten verunsicherte mich derart, dass ich nur ganz allgemein antworten konnte: "Sie sehen doch sehr gut aus. Auf mich wirken Sie noch immer sehr frisch und kraftvoll."
Dieses Ereignis kam mir in den Sinn, als sie mich am Telefon nach Kundgabe der Blut- und Urinwerte aufforderte, noch einmal zu einer weiteren Untersuchung bei ihr vorzusprechen. Die Krankenkasse empfehle einige Untersuchungen, die allerdings recht zeitraubend seien und deshalb nur nach den offiziellen Praxiszeiten durchgeführt werden könnten.
Auch dieses Telefonat verlief nicht wie ansonsten üblich rein geschäftsmäßig ab. Die Ärztin beließ es nicht bei medizinischen Angelegenheiten, sondern begann mit mir zu plaudern: über meinen letzten Urlaub, über meine Freizeitgestaltung. Und sie berichtete davon, wie schwer es für sie als alleinerziehende Mutter eines bald volljährigen Jungen sei, das Leben zu meistern.
Als ich das Telefonat in Gedanken wiederholte, stellte ich fest, dass uns in jenem Augenblick eine besondere Vertrautheit verband. Ich sah diese Frau plötzlich mit anderen Augen. Ihr rötliches Haar mit ...