Die Einrecherin
Datum: 17.11.2023,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
Lautlos und mit katzenhafter Geschmeidigkeit bewegte sie sich hin zur Hauswand, schwang sich über die Lehne einer Gartenbank auf das Garagendach und erreichte kurz darauf das Fenster des Arbeitszimmers. Sie lauschte in die Nacht hinein, drückte ihr Ohr ans Fenster um sich zu vergewissern. Sie registrierte zufrieden, dass alles still war, atmete einmal tief durch und dann zog sie den Schraubenzieher aus der Beintasche ihres enganliegenden schwarz glänzenden Lederanzuges, in dem sie wirkte wie Catwoman - schlank, sportlich, mit blauen Augen und langem, zum Pferdeschwanz gebundenem blonden Haar. In ihrem Outfit zeichneten sich deutlich die Rundungen der festen Pobacken und der nicht ganz kleinen Brüste ab.
Sie musste nur drei mal ansetzen und etwas drücken dann ließ sich der linke Fensterflügel nach innen öffnen. Es gab ein leises Knacken, ansonsten blieb alles still. Schnell schlüpfte sie ins Zimmer. Routinemäßig durchsuchte sie jeden Schrank, jedes Schubfach, alle Behältnisse, konnte aber nichts entdecken.
"Wo hat der alte Idiot die Bilder bloß versteckt?" Zischte sie in die Dunkelheit. "Alles was wichtig ist, nimmt er doch immer mit und packt es in die zweite Schublade."
Im Schein der Taschenlampe, die sie zwischen den Zähnen hielt, zog sie die Schubladen des Schreibtischs auf und legte den gesamten Inhalt auf den Boden.
Nichts!
Dann nahm sie die Schubladen heraus, drehte sie um und sah nach, ob etwas am Unterboden klebt. So etwas kommt im Film immer mal ...
... vor.
Keine Spur!
Sie musste diese Bilder in ihren Besitz bringen, dann hatte sie ihn in der Hand. Das gibt eine Story! Sie hatte sich das wieder und wieder ausgemalt, wie ihr Artikel groß auf der ersten Seite erscheint und er für alles bezahlen müsste.
Doch soweit war es noch nicht, erst müsste sie die Bilder finden.
Sie nahm sich noch einmal den Wandschrank vor. Ordner um Ordner zog sie heraus.
Plötzlich erschrak sie heftig. Eine Flasche, die in einem der Ordner versteckt gewesen sein musste, fiel zu Boden und schepperte fürchterlich ohne jedoch kaputt zu gehen. Sie lauschte und atmete auf. Alles blieb still.
"Nur gut, dass er nicht zu Hause ist", dachte sie sich und setzte ihre Suche fort.
Sie war so intensiv mit ihrer Suche beschäftigt, dass sie nicht bemerkte, wie sich die Tür langsam und leise geöffnet hatte.
Das erste was ihr auffiel war das Aufblitzen eines metallisch glänzenden Gegenstandes, als sie nach oben blickte und der Taschenlampenstrahl ihn streifte. Sie erstarrte und war nicht fähig sich zu bewegen.
Dann fragte eine Männerstimme aus der Dunkelheit: "Kann ich Ihnen vielleicht bei etwas behilflich sein?"
Sie begriff, dass die Stimme und der metallische Gegenstand irgendwie zusammen gehörten und dass es sich um Jonas Mellenkamp, den Hausbesitzer, Frauenheld, Waffenschieber und Steuerflüchtling mit einer Waffe in der Hand, die er auf sie gerichtet hielt, handeln musste.
Wieso war er hier? "Heute findet doch der Empfang dieser ...