1. Die Violinistin und die Bassistin


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: BDSM Lesben Sex Autor: naschmi

    ... a-Moll. Kennst du vielleicht.“
    
    Ich schüttelte den Kopf.
    
    „Jedenfalls musste ich das üben.“
    
    „Was für ein Konzert ist das?“
    
    „Am Samstag. Ein Kammerkonzertabend in der Großen Fauna. Nichts Tolles, aber immerhin. Willst du kommen? Ich könnte dir eventuell noch eine Karte besorgen.“
    
    „Vielleicht ein anderes Mal. Ich bin nicht so der Klassik-Fan.“
    
    „Was machst du für Musik? Bitte erzähl!“
    
    Ihre Hand lag immer noch auf meinem Arm, und sie drückte einmal kurz, wie um ihr Interesse zu betonen. Mir schien diese Haltung fremd, sie drückte eine Vertrautheit aus, die wir nicht hatten. So als wären wir schon seit Jahren beste Freundinnen. Aber ich ignorierte es, betrachtete mir ihre kleinen, schmalen und gepflegten Finger und zögerte.
    
    Wenn man erzählt, dass man Musikerin ist, bekommt man häufig eine interessierte Reaktion. Auch wenn man das als Beruf nicht ernst nimmt, und man beginnt die immer gleiche Story herunter zu rattern. Ich war mittlerweile etwas vorsichtig geworden, denn ich wollte andere Menschen auch nicht langweilen mit meiner Geschichte, die ich wenig spannend fand. Aber für viele waren Musiker eben Leute, von denen Geschichten über Exzesse, Stars und Skandale erwartete wurden. Ich gab ihr also die Kurzversion, aber Joelle fragte ständig nach und schien ernsthaft interessiert zu sein an meiner Story.
    
    Und so verging der Nachmittag recht flott, und wir unterhielten uns über unsere sehr unterschiedlichen Musikkarrieren. Ich kam mir wie eine Anfängerin vor ...
    ... in Anbetracht ihrer Erfolge, und ich hatte gar ein schlechtes Gewissen, dass ich noch nie von ihr gehört hatte.
    
    Es war nett, das konnte ich nicht anders sagen. Und mit nett meine ich sehr angenehm.
    
    Manchmal funkelten ihre Augen, wenn sie von ihrer Musik sprach. Ich erinnere mich noch, wie sie davon sprach, wie es sich anfühlt, ein neues Stück zu meistern:
    
    „Du hörst dir das zum ersten Mal an und denkst dir, das schaffe ich nie. Ich habe keine Ahnung, wie man das spielen soll. Aber dann bist du schon niedergeschlagen, bevor du überhaupt erst angefangen hast. Und dann setzt du dich dran und erarbeitest es dir langsam Stück für Stück, und du beginnst ein wenig zu verstehen, und es läuft auch irgendwie, aber dann kommen wieder Phasen, wo alles den Bach runter geht und du dich klein und mies fühlst, weil irgendeine Stelle nicht funktioniert. Dann wirst du depressiv und versuchst und versuchst, aber es klappt nicht mehr. Du lässt es sein und versuchst es am nächsten Tag wieder, und dann läuft es plötzlich, der Knoten platzt und von da an wird es fast einfach. Am Ende hat man es drauf, gerade rechtzeitig. Dann tritt man auf, ist nervös, hat Lampenfieber und malt sich aus, was alles Schreckliches passieren könnte. Aber nichts Schreckliches passiert. Man kommt in diese Zone, in der man plötzlich alles versteht. Die Musik versteht und wie sie gespielt werden muss, wie man sie anfassen muss. Deine Finger und dein ganzer Körper machen plötzlich alles richtig. Man vergisst alles ...
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