1. Lebensabschnitte


    Datum: 21.04.2024, Kategorien: Sonstige, Autor: mann194

    ... noch nicht sprechen! Wir möchten Sie zu einer psychologischen Reha in den Norden schicken, ich denke es dauert etwas länger bis sie dieses Trauma verarbeiten kann. Die Therapeuten werden permanent mit ihnen Kontakt halten und die Entwicklung ihrer Kinder und auch ihre Entwicklung in die Therapie einfließen lassen.
    
    Ich erzählte der Ärztin was ich mit Bea erlebt hatte und ich ließ auch kein Detail aus.
    
    Sie meinte: "Ihre Frau kann jetzt noch nicht aussagen und damit können wir die Frau auch nicht rechtlich belangen! Aber ich hoffe das ihre, etwas unkonventionelle, Art wirkt! Gleichwohl sollte ihre Frau lieber heute als morgen in die Reha wechseln.
    
    Nach den mir vorliegenden Unterlagen sind sie ihr Ehemann und müssten jetzt diese Dokumente unterschreiben!
    
    Ich habe die Papiere zur Scheidung vor Monaten unterschrieben, ich kann nicht mehr ihr Ehemann sein! Erwiderte ich der Ärztin. Dann hat ihre Frau die Scheidung nicht eingereicht, es liegt bei den Behörden kein Scheidungsbegehren vor! OK! Ich unterschrieb die nötigen Dokumente und verließ das Krankenhaus.
    
    Mehr als nachdenklich fuhr ich nach Oslo!
    
    Die nächsten Wochen waren ein Rhythmus aus Vorlesungen an der Uni, Wochenenden mit den Kindern und Grundsatzfragen in nationalem und internationalem Recht.
    
    Doreen zeigte sich einmal mehr als sehr gute Ersatzmutter und geduldige Dozentin. Von Jette hörten wir bislang nichts und ich verdrängte das Thema Scheidung.
    
    Am 1.5.91 kam dann der große Tag und ich durfte ...
    ... hoffen, dass ich das Studium geschafft hatte!
    
    Doreen und die drei Kinder saßen in der dritten Reihe und freuten sich wie Bolle mich auf der Bühne zu sehen, ich hatte meinen Abschluss geschafft und erhielt von meinem Prof. das Angebot unter seiner Leitung meinen Doktor zu machen. Er würde sich darüber sehr freuen, zumal die Gegensätze der jeweiligen Rechtsauffassungen noch einiges an Fragen in sich hatten!
    
    Danke, Doreen! Dachte ich nur und ließ die Antwort offen.
    
    Wir fuhren noch am Abend nach Hause, ich hatte zuvor meine Habseligkeiten aus meinem WG-Zimmer geräumt und mich verabschiedet.
    
    Ich war zu Hause nur noch platt und schlief auf der Sitzgruppe ein.
    
    Doreen, die Kinder und Jette!
    
    Kennt ihr das liebe Leser, da hat man ein Ziel erreicht und steht vor einem großen leeren Raum!? So erging es mir, ich hatte mein Ziel erreicht und absolut keine Ahnung in welche Richtung ich gehen sollte. Ja klar waren da die Kinder und Doreen, ja klar hatte ich noch mit Jette zu tun und dann?
    
    Aber es gab ja noch den Beginn des Sommers, im August sollte Tjalf in die Schule kommen und da wartete die Yacht auf uns! Ich ging meine Ideen mit Doreen durch und wir vereinbarten, das wir die passenden Schwimmwesten für die Kinder kaufen wollten und an Bord sollte die Seereling zusätzlich mit einem Netz gesichert werden. Für die "Nichtsegler" an dieser Stelle: es wird komplett um das Schiff herum ein Netz gespannt und so kann man als Kind oder Erwachsener nicht einfach mehr ins Wasser ...
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