1. Lebensabschnitte


    Datum: 21.04.2024, Kategorien: Sonstige, Autor: mann194

    ... und ich erkannte, ich war über das Ziel hinaus geschoßen! Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Das gelang mir auch nach ein paar Minuten. Dann meinte Sie: "Ich könnte mich selbst ohrfeigen, aber ich hätte damals auf Sie hören sollen und mich weigern diesen Törn zu starten. Jetzt bin ich ohne ihn! Das ist alles meine Schuld!"
    
    Nein es ist nicht Deine Schuld! Dein Partner hat sich über- schätzt! Meinte ich dann.
    
    Aber jetzt muss ich gehen, mach was immer Du möchtest, aber gehe nicht auf einen Segeltörn!
    
    Danke! Meinte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange!
    
    Ein paar Tage später erfuhr ich vom Segellehrer in Ærøskøbing, er hat ein Segelboot geschenkt bekommen und er könne jetzt auch längere Törns für die Segelschüler anbieten.
    
    Ich musste in mich rein schmunzeln, sie hatte es also umgesetzt!
    
    Dabei fiel mir die OLD LADY ein, ich war jetzt schon einige Zeit nicht mehr an Bord! Also los! Die Werft hatte wieder mal ganze Arbeit geleistet und die Old Lady hing am Haken als ich in den Hafen kam.
    
    Der Mitarbeiter im Büro zeigte mir die Rechnung und erklärte mir was sie alles gemacht hatten: Lack ausbessern, Mast und Baum schleifen und dreimal lackieren, Motorinspektion, einschließlich Ölwechsel und alle Filter erneuern. Seeventile gängig machen und reinigen. Salontisch schleifen und dreimal lackieren.
    
    Ich bedankte mich, nahm die Rechnung und ging nach draußen, die Old Lady kam wieder in ihre Heimat. Wie bei Holzbooten so üblich, dauert es etwas ...
    ... bis das Holz vom Rumpf aufgequollen ist, in dieser Zeit dringt halt Wasser ein und geeignete Lenzpumpen befördern diesen "Feind" nach draußen.
    
    Was mich nur wunderte, ich plauderte mit einem Mitarbeiter der Werft und mein Boot lag gerade mal eine halbe Stunde im Wasser! Da sprang die Lenzpumpe an und beförderte jede Menge Wasser in die Ostsee! Normal ist das nicht! Meinte ich zu dem Mitarbeiter der Werft. Nein ganz und garnicht! Meinte er. Plötzlich wurde es hektisch in der Werft und der Kranführer wurde aus seinem Feierabend geholt.
    
    Zwei Mitarbeiter waren mittlerweile auf meinem Boot und ich stand direkt davor. Hier sprudelt das Wasser aus dem Toilettenraum, schrie der Mann unter Deck! Die Pumpen schaffen das nicht! Zieht das Boot wieder raus!
    
    Zwei Mitarbeiter sprangen in den Hafen und versuchten die Krangurte unter das Boot zu bekommen! Die Old Lady sackte immer tiefer ins Wasser und ich hatte Tränen in den Augen.
    
    Der Kranführer hatte wohl seinen Feierabend mit ein paar Bier eingeläutet und kam torkelnd zu seinem Kran! Ich rannte zu ihm, schob in beiseite und setzte mich in den Kran. Kurzes Sichten der ganzen Hebel und ich fuhr den Ausleger über mein Boot, der Ausleger war zu niedrig und ich rasierte mir die Mastspitze ab! Egal, ich ließ das Geschirr runter und die Mitarbeiter im Wasser konnten die Krangurte einhängen. Dann sollte es nach oben gehen, aber dieser Scheißkran wollte mein Boot nicht in die Höhe ziehen, der besoffene Kranführer drückte einen Knopf und ...
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