Lebensabschnitte
Datum: 21.04.2024,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: mann194
... Bord! Schicke mich nicht weg! Sorry Jette, Du kannst bis morgen an Bord bleiben, aber dann fährst Du nach Hause! Wenn ich in Marstal ankomme, möchte ich eine klare Antwort von Dir haben! Auch ich werde die Zeit nutzen und über uns und mich nachdenken! Der Schock und die Enttäuschung von damals ist wieder da und ich muss einiges verarbeiten!
Ich gehe jetzt von Bord und bitte Dich alles so zu regeln wie wir es eben besprochen haben! OK? Jette nickte mit dem Kopf! Dann drehte ich mich um und verließ das Boot. Ich ging zurück zum Hotel und setzte mich auf den Balkon. Nach dieser Ansage, war ich gespannt was an Bord geschehen würde.
Aus einem der diversen Duty Free Läden hatte ich mir einen guten Whisky mitgebracht und trank ihn mit Genuss. Das flaue Gefühl im Magen wollte jedoch nicht weichen!
Nach gut einer Stunde kam Xenia wieder auf das Boot zu. Beide sassen sich dann in der Plicht gegenüber und nach einem heftigen Wortwechsel mit entsprechender Gestik, verließ Xenia einen Augenblick später mit ihrem Gepäck das Boot!
Ich musste mit jemand reden und rief Gunnar an. Nachdem ich ihm erzählt hatte, was sich Jette geleistet hat, versuchte er mich zu beruhigen. Was soll ich Dir als Jette' s Bruder jetzt raten? Ihr kennt Euch jetzt schon solange und habt einige Krisen überstanden! Ich habe keine sinnvolle Erklärung für Jette' s Verhalten, aber mein lieber Schwager, für Frauen gibt es nicht so viele Bordelle wie für uns Männer! Meinte Gunnar! Du Arsch! Erwiderte ich und ...
... legte auf!
Ich machte mich auf ins Restaurant, ich hatte Hunger! Ich sah nochmal kurz zum Boot und Jette sass immer noch in der Plicht. Der Satz von Gunnar hallte in mir noch nach, wenn Jette diese Frage mit einer Professionellen geklärt hätte, was wäre dann mit meinem Gefühlskostüm? Eine Professionelle würde es für Geld machen, aber Xenia tat es aus anderen Gründen! Unabhängig davon, sie hatte den Tod ihres Mannes recht schnell überwunden und sich dann mit meiner Frau eingelassen! Eigentlich sollte sie mir dankbar sein, dass ich ihr anbot durch diesen Segeltörn ihr Trauma zu überwinden! Aber was hat mich eigentlich geritten dieses Angebot auszusprechen?
So langsam kroch der Begriff Schicksal in mein Hirn! Ohne Xenia hätte Jette nicht so reagiert und ich wäre nicht im tiefen Konflikt mit mir und der Welt! Aber der Begriff Schicksal war eine zu leichte Antwort! Ich denke man schiebt einiges in die Schublade Schicksal, wenn man nicht weiter weiß und ich wusste nicht weiter! Dann tippte mich die Bedienung an der Schulter an! Möchten Sie etwas bestellen oder lieber noch ein wenig träumen? Wollte sie wissen. Oh sorry, ich war in Gedanken! Ja, das habe ich bemerkt! Meinte sie. Ich bestellte mir einen trockenen Weißwein und Scholle Finkenwerder Art. Vielen Dank! Meinte sie und schwebte von dannen. Der Hüftschwung war nicht von schlechten Eltern und ich sah ihr wohl etwas zu lange hinterher! Als sie mir dann den Weißwein brachte und sich etwas tiefer runter beugte, hörte ich: ...