1. Die Hure


    Datum: 07.08.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    Die einen schauen sich Bilder großer Maler an, die anderen Briefmarken. Wieder andere geraten in Verzückung, wenn sie Schiffsmodelle sehen, ohne sich daran aufzugeilen. Ich schaute mir gerne Frauen an. Frauen, die in aufreizenden Posen, leicht bekleidet waren. Und das nicht um mich aufzugeilen. Ehrlich. Ich sah nun mal gerne gutaussehende Frauen in aufreizender Kleidung oder Unterwäsche. Und wo konnte man dies besser sehen als in einer Bordellstraße. Zu meinem Glück lag diese in unserer Stadt nur 200 Meter von meinem Bürogebäude entfernt. Zwei bis dreimal die Woche ging ich zu ihnen und schaute mir die Mädchen an, wie sie in ihren Fenstern saßen. Im ultrakurzen Mini, Hot Pants, High Heels, Stiefel, Korsagen, Sets, Strümpfen oder Strumpfhosen. Mit geschlossenen BHs wie auch Halbschalen-BHs, wo die Brustwarzen schon freilagen. Für mich war es wie ein Schaufensterbummel, bis zu meinem nächsten Termin im Büro. Mal hatte ich eine halbe Stunde Zeit, mal sogar drei. Und mehr als einmal sah ich die Mädchen bei mir am Gebäude vorbeigehen, wenn sie von oder zur Arbeit gingen. Für mich waren sie keine Nutten oder Huren. Sie kamen einem Gewerbe nach, welches das älteste der Welt war und dennoch hatten sie keinen Rechtsanspruch. Ich sah nicht auf sie herab. Im Gegenteil. Eher schaute ich zu ihnen hinauf. Was sie durchmachten war mehr, als die meisten Männer durchmachten, ja überhaupt durchmachen konnten. Und irgendwie schienen sie dies auch zu spüren. Denn obwohl ich immer von der ...
    ... gleichen Seite aus in die Straße kam, und mich so immer dieselben Mädchen sahen, waren sie mir nie böse, daß ich nicht zu ihnen reinkam. Und so sah ich meistens auch dieselben Mädchen in den Fenstern. Im zweiten saß meistens ein kleines, etwa 1,60 große Mädchen. Wie ich später erfuhr, war sie 19 und seit einem Jahr dabei. Sie war auch die erste, die mich ansprach, als ich das erstemal in die Straße kam. Ich sagte ihr, daß ich kein Mädchen suchte, sondern sie lieber anschauen würde. "Und anschließend bearbeitest du dich.", sagte sie aus einer Mischung von Ablehnung und Überredung in der Stimme. "Nein, wieso auch?" "Na, du geilst dich doch an uns auf." "Nein. Ich sehe nun halt gerne hübsche Mädchen in reizender Kleidung." "Und dazu zählt auch Unterwäsche?" "Natürlich. Wieso auch nicht?" "Und du wirst nicht heiß dabei?" "Nur wenn mir eine gefallen würde." "Und? Gefällt dir eine?" "Keine Ahnung. Bisher hab ich nur dich gesehen." "Und ich gefalle dir nicht?" Ihr Tonfall wurde etwas härter. "Ich mag Mädchen mit sehr langen Haaren." "Die sind doch lang genug.", lachte sie und zog ihren Zopf nach vorne, um ihm ihre Haarlänge zu zeigen. Immerhin reichte er ihr bis fast an den Bauchnabel. "Ich meinte sehr lange Haare. Am liebsten bis über den Po rüber. Aber die findet man sehr selten." "Dafür müßtest du mach Hawaii oder Indien fahren.", lachte sie. "Genau." "Also ich weiß nicht, ob eine von uns solch lange Haare hat. Aber ich wünsch dir viel Glück bei deiner Suche." "Danke." Damit schloß sie ...
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