Daniel 1+2
Datum: 17.08.2024,
Kategorien:
Insel der Scham,
Autor: mitternacht
... meistens nur Stammgäste, die schon länger hier sind. Für jedes Stockwerk gibt es eigene Regeln, an die man sich halten muss. Was aber auf jeden Fall für alle Stockwerke gilt ist, dass es ab hier nur noch ohne Klamotten weitergeht. Ihr könnt jeder in eine Kabine gehen, um euch auszuziehen. Eure Sachen lasst ihr einfach liegen, die wird das Personal einsortieren und euch später zurecht legen, wenn wir zurück kommen. Duscht euch bitte auch gründlich ab, wir treffen uns dann gleich auf der anderen Seite“
Von dem langen Gang, den wir vom Fahrstuhl aus gegangen waren, gingen jetzt auf der rechten Seite Türen im zwei Meter Abstand ab. Sandra verschwand schon hinter der einen, während Pia, Stefan und ich uns noch verwirrte Blicke zuwarfen. Die beiden waren offenbar genauso überrascht von dem was Sandra da erzählte, wie ich. Ich wollte vor Stefan und - vor allem - vor Pia möglichst abgebrüht erscheinen, also zuckte ich schließlich die Schultern und öffnete die nächste Tür.
Der Raum, den ich betrat, war im Grunde nichts anderes, als ein kleines Badezimmer. Er war wohl nicht größer, als fünf oder sechs Quadratmeter. Rechts war ein Waschbecken und ein Regal, in dem nur zwei weiße Handtücher lagen, links ein kleiner abgetrennter Bereich mit einer Dusche. Gegenüber der Tür, durch die ich rein gekommen war, war noch eine zweite Tür. Ich wollte schon anfangen, mich auszuziehen, als ich bemerkte, dass auf dem Spiegel über dem Waschbecken ein Satz erschienen war.
„Bitte nennen sie ...
... ihre Zimmernummer“, lautete er.
Nicht schlecht, dachte ich, Hightech.
Unter dem Satz erschien ein Nummernfeld, auf dem ich meine Zimmernummer eintippte.
„Herzlich Willkommen, Herr Koch“, erschien umgehend auf dem Spiegel, „Bitte legen sie ihre Klamotten ab und legen sie in das Regal. Fühlen sie sich herzlich eingeladen, eine ausgiebige Dusche zu nehmen. Anschließend können sie eines der Handtücher mitnehmen, wenn es ihnen beliebt. Verlassen sie bitte die Kabine durch die Tür zu ihrer Linken“
Also gut, dachte ich, dann mal los. Ich zog nacheinander meine Klamotten aus und legte sie in das Regal. Dann stieg ich unter die Dusche und spülte mich einmal mit dem Duschgel ab, das dort schon bereit stand. Anschließend trocknete ich mich mit einem der Handtücher aus dem Regal ab, legte es dann wieder ins Regal zurück und band mir das andere um die Hüften. Ich warf noch kurz einen Blick in den Spiegel, als ob es etwas an meinem Aussehen ändern könnte. Nun, verstecken brauchte ich meinen Körper wirklich nicht, aber ich war mit Sicherheit auch kein Adonis. Ich hatte eher einen Kilo zu wenig auf den Rippen, als zu viel, aber dürr war ich auch nicht. Das bin ich mal gewesen, bis ich dann in einem Anfall von Minderwertigkeitskomplexen angefangen habe, ins Fitnessstudio zu gehen. Das hat nicht lange angehalten, ist aber auch nicht komplett ohne Erfolge geblieben. Das ich die meiste Zeit vorm Schreibtisch in meinem Zimmer verbrachte, sah man auch an meiner blassen Haut. Im Gesicht ...