Partnertausch
Datum: 19.08.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... erleben?", ging ich der Sache auf den Grund.
"Sowas fragt man eine Frau nicht."
"Sag nicht, es ist das Jahr vor der grausamen Null?"
"Und das wird es auch in allen folgenden sein. Diese Zahl wird nie erreicht."
"Na, doppelt so alt stimmt dann schon mal nicht."
"Deine Zunge ist jedenfalls noch verdammt lebendig, Kerl. Jetzt kannst du mir die Geschichte erzählen."
"Oh, ich hatte mal einen Dreier mit einer lesbischen Freundin von mir. Die wiederum..."
"Okay, verkauft. Sobald wir zusammenleben, laden wir sie ein."
"Jetzt müssen sich nur noch Pia und Andreas auch ineinander verlieben, und..."
"Auch?"
"Huch."
"Ja, huch."
"Das muss der Geschwindigkeitsrausch sein. Man soll sich nicht aus dem Fenster lehnen, wenn keine da sind."
"Oh, mein Gott, du liebst mich nicht?"
"So leicht leierst du mir das nicht aus den Rippen."
"War einen Versuch wert."
"Frau, du bist schlichtweg göttlich."
"Das dachte ich eben auch. Ich bin's, du hast völlig Recht."
Das Tempo und das irrsinnige Gespräch geleitete uns sicher durch alle gefährlichen Stellen, und viel zu schnell an den Punkt, wo wir uns trennen mussten.
"Soll ich Pia schon mal vorbereiten?"
"Nein, wenn ich Andreas soweit habe, rufe ich sie an und spreche mit ihr. Nichts ist sicherer, als wenn sie hinterher der Idee kriegt, dass sie das gemeinsam mit mir ausgebrütet hat."
"Okay, ich schick dir ihre Nummer. Wow. Eine ganze Nacht."
"Und wenn du dann immer noch nicht in mich ...
... verliebt bist, stimmt irgendwas mit dir nicht."
"Ich glaube, mit mir ist schon jetzt alles in Ordnung."
"Ja, wenn man das in Worte fassen wollte, könnte man das. Gut, dann grüß schön, und wehe du verschwendest irgendwelche Energien mit ihr."
"Ich werde mich für Sie aufsparen, gnädiges Fräulein. Das ist mein heiliger Schwur."
"Mehr verlange ich nicht. Doch, noch einen Kuss. Komme Er her zu mir."
~~~
Zwei Stunden später kriegte Pia einen Anruf. Die war etwas sauer gewesen, weil ich deutlich später als erwartet zurückkam und sie Schmacht geschoben hatte. Glücklicherweise hatte im Nebenhaus ein kleiner Laden mit warmen Sandwiches aufgemacht. Total lecker, aber totale Kalorienbomben.
Sogar die Pommes gab es dort mit Käse. Bis an die Schmerzgrenze mit diesen und einem Steak-Sandwich das Bäuchlein gefüllt, war ihre Wut schnell verraucht. Ich erwähnte, mit wem ich da geradelt war und bestellte den Gruß. Weiteren Gesprächen ging ich zunächst dann mit einem längeren Aufenthalt in der Badewanne aus dem Weg.
Das Schlimme war, ich sollte mich schuldig fühlen. Tat es aber nicht. Solche Einzeleskapaden waren nicht abgesprochen. Ich hatte sie gerade betrogen. Gut, mit jemandem, den ich Tage zuvor mit ihrem unbedingten Einverständnis gevögelt hatte, aber das war jetzt nicht nur eine andere Nummer, sondern eine ganz andere Frau.
Die völlig aus sich herausgekommen war, so offen und frei, wie ich das nie für möglich gehalten hatte. So spritzig und witzig, wie ich sie absolut ...