1. Partnertausch


    Datum: 19.08.2019, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... liebsten schreiend durch die Wohnung laufen will, weil ich jetzt nein sage. Aber eben auch deshalb sind wir so gottverdammt gefährlich füreinander."
    
    Wenn sie enttäuscht war, zeigte sie es nicht. Sah mich weiter nur fest an. Kein Alternativangebot?
    
    "Da hast du wahrscheinlich Recht."
    
    "Eher bestimmt."
    
    "Sind wir jetzt Freunde?"
    
    Die Alternative.
    
    "Will man Freunde heiraten?"
    
    "Im besten Fall, ja, würde ich sagen."
    
    "Mädel, du machst mich noch verrückt. Was hältst du davon: Wir sind einmal Freunde zusammen, dann bin ich dein Verlobter und du wirfst den Rest ins Klo? Für mich. Für dich. Für unsere Zukunft."
    
    "Deine Anträge werden immer merkwürdiger. Dann lass uns eine rauchen gehen."
    
    "Oh, du hast von Zigaretten gesprochen?"
    
    "Nein, aber auf den Schreck brauche ich doch eine Kippe."
    
    "Auf den Schreck?"
    
    "Dass ich schon jetzt bereit bin, alles für dich aufzugeben. Alles und jeden", meinte sie, während sie aufstand.
    
    Das tat ich nun ebenfalls, völlig überwältigt von ihren Eröffnungen, und umarmte sie. Küsste sie lange. Sehr lange.
    
    "Das bin ich auch. Ich liebe dich", musste ich anbringen, was ich in diesem Moment mit absoluter Sicherheit wusste.
    
    "Das ging ja fix."
    
    "Genau die Reaktion, die ich mir erhofft hatte."
    
    "Wenn du nicht begreifst, dass ich das bereits ohne diese Worte gesagt habe, verstehst du mich vielleicht doch nicht so gut."
    
    "Das habe ich schon, ich will es trotzdem hören."
    
    "Ich liebe dich. Und deinen Schwanz. So fing es ...
    ... an."
    
    "Mir egal, so lange es nicht mehr aufhört."
    
    "Na schön, Liebster. Dann lass uns rauchen, die Nase pudern, und ficken wie verrückt."
    
    Wir gingen Arm in Arm auf den Balkon. Rauchten, küssten, rauchten schneller, küssten uns wilder. Dann kehrten wir ins Wohnzimmer zurück. Sie löste sich von mir, und rumorte in einem Schrank herum, kam mit einem Lederetui mit Reißverschluss zurück.
    
    Es ist schwer zu erklären, was in mir vorging, als sie diesen öffnete. Dort war alles drin, was man zum Drücken brauchte, Spritzen, Löffel, Filter, einen Schlauch zum Abbinden, destilliertes Wasser, sogar ein Desinfektionsspray. Sah sehr professionell aus. Abartig faszinierend.
    
    Sie fischte nur ein in ein kleines Plastiktütchen verpacktes Papierbriefchen heraus, schloss das Etui wieder und stand damit auf.
    
    "Kommt in den Mülleimer. Wäre lieb, wenn du morgen den Müll mit runternimmst."
    
    "Darauf kannst du zählen."
    
    Dass sie sofort und ohne Widerspruch auf meinen Wunsch eingegangen war... Nicht nur das, sondern auch darauf verzichtet hatte, den "Abschied" gebührend, also mit der Nadel im Arm zu feiern, mich dort in Versuchung zu führen. Ganz ehrlich, sie wäre wahrscheinlich erfolgreich gewesen.
    
    Auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert hatte ich nichts vergessen, den Kick, der einem Orgasmus nicht unähnlich ist. Aber eben beliebig reproduzierbar, sofern die dafür notwendige Menge vorhanden war. Das wusste sie natürlich genauso gut wie ich.
    
    Nun kehrte sie mit einem Spiegel und ...
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