Partnertausch
Datum: 19.08.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... doch nahm ich das Gespräch an.
"Ehm... hallo, es ist vielleicht gerade nicht der beste Moment..."
"Scheiße, ich habe es ihm gesagt."
"Oh. Dann sind jetzt alle im Bilde."
"Was? Du auch?"
"Ja, vor wenigen Sekunden. Ich muss das Gespräch jetzt weiterführen. Wo... bist du?"
"Kippen kaufen. Rumlaufen. Ich kann jetzt erstmal nicht in die Wohnung zurück. Er hat es... nicht gut aufgenommen."
"Verstehe. Ich rufe dich gleich zurück?"
"Bitte mach das. Ich drehe gerade ein bisschen durch."
"Versprochen."
Ich beendete das Gespräch und schaute entschuldigend zu Pia, die immer noch wie eingefroren dasaß, und offenbar nicht fassen konnte, was ich ihr gerade gesagt hatte. Dann reagierte sie doch.
"War sie das?"
"Ja, natürlich. Andreas weiß es nun auch. Es..."
"Dann kommt Klettern nicht in Frage", kam ihr Kommentar, mit dem ich nun gar nichts anfangen konnte.
"Das... ist anzunehmen."
"Überhaupt. Dass ihr euch wiederseht. Das ist dir hoffentlich klar?"
"Ich verstehe, dass du..."
"Warum musst du alles kaputtmachen? Liebst du mich nicht mehr?", sprudelte es aus ihr heraus.
"Das kann man so auch nicht sagen. Es ist nur..."
Weiter kam ich nicht. Sie brach in Tränen aus und rannte aus der Küche. Scheiße. Was jetzt? Ich trank mit zitternden Händen noch einen Schluck Kaffee. Stand dann ebenfalls auf, um sie zu suchen. Sie lag auf dem Bett und schluchzte. Ich setzte mich still neben sie.
"Pia... bitte... an den Gefühlen für dich hat sich ...
... nichts geändert..."
"Dann verliebst du dich nicht in jemand anderes...in diese... komische Frau."
"Aber es ist so. Es ist passiert. Ich kann es nicht ändern, oder rückgängig machen."
"Lass mich in Ruhe. Weißt du, wie weh mir das tut?"
"Ich verstehe. Es tut mir leid. Das wollte ich am allerwenigsten, dir weh tun, meine ich."
"Ich kapiere das gar nicht... wieso... seit wann... was ist eigentlich passiert?"
"Gibt es bei Liebe ein wieso?"
"Liebe? Komm, hör auf. Ihr seid ein bisschen verknallt... und... was schüttelst du den Kopf?"
"Es ist deutlich mehr als das."
"Thomas... du meinst doch nicht ernsthaft..."
"Doch, so leid mir das für dich tut. Genau das meine ich. Sabrina ist die Frau, mit der ich zusammen sein möchte."
"Nein... das... du kannst... du... fass mich nicht an!", schrie sie, als ich ihr beruhigend die Hand auf den Rücken legen wollte. "Hau ab! Hau verdammt nochmal ab. Du... Arschloch... hau bloß ab...", brachte sie noch raus, bevor sie wieder einen Weinkrampf bekam.
Erschüttert stand ich auf und wankte aus dem Schlafzimmer. Es war nicht schlimmer, als ich erwartet hatte. Ich hatte an diesen Moment ja noch nicht einmal zu denken gewagt. Ja, toll. Ich, der große Therapeut, der anderen erklärt, wie man solche Situationen am besten angeht, war völlig davon überrollt.
Hatte nicht die mindeste Idee, was ich jetzt machen sollte. Konnte sie schließlich in diesem Moment nicht einfach allein lassen, auch wenn sie das in ihrer Wut forderte. Was ...