1. Mein Gott Walter


    Datum: 10.09.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: Wolle69

    ... lägen bei mir die Kerzendochte schon meterhoch. Und dann noch mit so einem schnuckeligen Schwager unter einem Dach! Wie alt ist der jetzt eigentlich? Schon einundzwanzig"? "Nein, nein, der ist gerade neuzehn geworden". Lydias Gedanken, die sie bisher so sorgfältig unter dem Deckel halten konnte, kochten nun hoch, sprengten den Deckel weg, brachen sich freie Bahn. Wieder zogen die Bilder des Wochenendes vor ihrem inneren geistigen Auge vorüber, wühlten sie zutiefst auf. Wenn doch die blöde Kuh endlich ihr lasterhaftes Maul halten würde!
    
    "Mann oh Mann, ich habe ihn vor zwei Wochen im Schwimmbad gesehen, den würde ich zu gern mal unterrichten, das ist ja ein richtig strammer Kerl geworden. Und dann so knackig, der hat wenigstens nicht so einen Tortenarsch wie die anderen Schmalspur-Casanovas. Hat‘s dich denn nicht mal ein bisschen gejuckt? Mal zu testen wie er seinen Mann schon stehen kann"? "Susanne! -" Doch sie erstickte Lydias empörten Einwand gleich im Keim. "Ja, ist ja schon gut, tut mir leid. Ich vergess immer, dass ich da ein wenig anders bin. Also mich hat noch kein Kerl so gründlich durchgevögelt, dass es mir sechs Wochen gereicht hätte" Völlig aufgewühlt darüber, wie nah Susanne schon am Kern der Wahrheit gekommen war, begann Lydia sich an einem Mückenstich am Arm zu kratzen. Erst ganz langsam, doch dann immer heftiger.
    
    "Das bringt nichts" sagte Susanne, "vom Kratzen wird es nur noch schlimmer, da musst du was drauf tun. Am besten Spucke". Sie deutete mit ihrem ...
    ... Kopf, wie zur Erklärung auf Lydias Arm, die sie fragend anschaute. Jetzt begriff sie. Ja, wie ein Mückenstich, wenn man nicht daran denkt ist da gar nichts. Doch wehe man beginnt zu kratzen! Aber was soll ich da drauf tun. Mit ihrem Gedankenlosen Geplapper hatte sie Susanne so richtig "gekratzt". Nun juckte es bestialisch, nicht nur am Arm!
    
    Zum Glück kam ihr Chef herein, der dienstliche Teil des Tages würde sie hoffentlich ein wenig ab lenken.
    
    Mittwochabend rief seine Mutter an. Sie waren zu Besuch bei seinem Onkel im Münsterland und wollten abends wieder zurück sein. "Vati hat das Duell mit der Hexe verloren". "Hä"??? "Naja, die Hexe hat ihm einen Volltreffer verpasst und nun liegt er auf dem Sofa"! "War der Arzt schon da"? "Arzt? Was denn für ein Arzt?! Ihm geht es doch so prächtig, so doll, dass er sich nicht mehr rühren kann! Da braucht er doch keinen Arzt!!! Morgen ist alles wieder gut, dann kann er wieder fahren". Tja, so war sein Vater. Der musste erst eine Nacht vor Schmerz nicht schlafen können, bevor er zum Arzt ging. Seine Mutter versprach, morgen zusammen mit Onkel Franz ihrem Mann ärztlichen Beistand zu besorgen und dann wohl am Abend zurück zu sein.
    
    Puh, plötzlich fiel ihm Lydia siedend heiß ein. Das wohlbekannte Gefühl, wenn alles Blut schlagartig aus dem Haupt in "den" Kopf strömt, erfasste ihn. Gott sei Dank, das Guckloch war verstopft, eine Gefahr weniger.
    
    Als Lydia am frühen Abend heim kam erzählte er ihr gleich die Neuigkeiten um seine Eltern. ...
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