1. Mein Gott Walter


    Datum: 10.09.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: Wolle69

    ... Bärenattacke. Kein brauchbarer Gedanke, nur Chaos, Leere. Hier im Kohlenpott taten sich manchmal sporadisch große Erdlöcher auf, die Autos, Garagen ganze Straßenteile verschlangen. Warum jetzt nicht, warum sind immer so unschuldige Andere betroffen?
    
    "Hey, warum sagst du nichts, ich kenn dein kleines Geheimnis. Hab ich vor ein paar Tagen ganz zufällig beim Saubermachen entdeckt". Ulis Bienenkorb summte leiser. "Ja" wollte er sagen, "ja und ich schäme mich so dafür", doch nur ein heiseres Krächzen verließ seinen staubtrockenen Mund. Und so nickte er nur schwach mit seinem Kopf.
    
    "Auch gestern Abend"? Wieder konnte er nur nicken. "Ist doch nicht schlimm. Hey, brauch‘st dich doch nicht schämen. Ich hab dir doch auch schon dabei zugesehen". Uli riss die Augen tellergroß auf. "Naja, als du es mal wieder nicht ausgehalten hast und auf der Toilette Dampf abgelassen hast, habe ich es zufällig vom Küchenfenster aus gesehen. Ist doch nichts Schlimmes. Im Gegenteil, mich hat es sogar richtig angeturnt. Hab ich dich auch angeturnt"?
    
    Uli fand seine Sprache wieder. "Ja" kam es zaghaft, "ja du hast mich wahnsinnig angeturnt". "Bei mir war es dieses Mal so unglaublich schnell. Vielleicht, weil ich wusste, dass du mir dabei zusiehst". Eine kleine Pause entstand, ihr Blick drang tief in sein Herz ein."Weißt du", begann Lydia erneut, "ich finde wirklich nichts dabei, wenn ich begehrt werde. Nur, - nur möchte ich nicht als, - naja als Wichsvorlage, wie die Pinup Girls dastehen. So ...
    ... etwas finde ich abstoßend. - So, jetzt komm aber mit ins Wasser, sonst bohrst du noch ein Loch durch dein Handtuch". Sie sprang auf, lief zum Ufer des kleinen Sees und rief zu Uli, dass der erste an der Boje, ein Eis bekommt.
    
    Uli zögerte einen Augenblick. Mit dem aufgebauten Einmannzelt konnte er doch jetzt nicht los, oder doch? Nein er musste! Das kalte Wasser ist die einzige Rettung. Er sprang auf und raste los. Mit einem Sprung aus vollem Lauf tauchte er ein und schwamm los. Er war zwar noch im Training, doch Lydias Vorsprung war einfach zu groß. Auf der kurzen Strecke hatte er keine Chance, sie war immer noch eine sehr gute Schwimmerin.
    
    Sie tobten noch oft an diesem heißen Tag im See, schwammen um die Wette, dösten im angenehmen Schatten und genossen den herrlichen Hochsommertag. Gegen 19 Uhr packten sie ihre Sachen, es war mittlerweile unangenehm schwül geworden und machten sich mit ihren Fahrrädern auf den nun recht schweißtreibenden Heimweg.
    
    Sie hatten beschlossen, nur einen leichten Salat zu essen. Kaltes Bier würde die Sache auf der Terrasse abrunden. Sie saßen auf der schattigen Terrasse, genossen den ausklingenden Tag und schauten den Wolken zu, die sich immer drohender auftürmten und den Himmel langsam verdunkelten. Den ganzen Tag war das Gespräch vom See kein Thema mehr. Es ging um recht belanglose Dinge wie Lydias Arbeit, Ulis Bundeswehrzeit, was er danach machen würde und ob die Gewitter wirklich so wüst werden, wie angedroht.
    
    Mitten im Gespräch ging ...
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