1. Anita und wir Episode 09.2


    Datum: 15.09.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: byPhiroEpsilon

    ... spielte alles auf einen Stick. Dann schlich ich mich in den Technikraum, zu dem ich ja einen Schlüssel hatte, und schaltete auf "Notbetrieb", in dem nur ein einziges Programm auf allen Fernsehern außer dem beim Nachtportier zu sehen war. Es war schon fast drei Uhr, als ich fertig war. Wer jetzt noch an der Glotze hing, würde sich über den kostenlosen Porno freuen.
    
    Erst danach wurde mir wieder bewusst, was Max mir vorgeschlagen hatte. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr gefiel mir die Idee. Nun war es ja nicht üblich, eine Brautwerbung mit einer doppelten Entjungferung beginnen zu lassen, aber wir lebten ja schließlich im einundzwanzigsten Jahrhundert. Leute wie Lukas und ich, die sich "aufsparten", waren eine aussterbende Spezies, selbst im katholischen Oberbayern.
    
    * * *
    
    Wir fuhren auf einer Landstraße am Rhein, links von uns Wasser, rechts von uns Weinberge, als Max sagte: "Da vorne rechts ab. Bleib vor dem Tor stehen."
    
    Dann nahm er sein Handy. "Wir sind da. Ja, verstanden."
    
    Das Tor öffnete sich langsam.
    
    "Park gleich rechts hinterm Tor. Wir gehen zu Fuß hoch."
    
    "Was soll die Geheimnistuerei?"
    
    "Das ist mein Geheimnis. Gib mir noch ein bisschen Vertrauensvorschuss, es wird es wert sein."
    
    Wir ließen alles Gepäck im Auto und liefen eine lange Allee zwischen den Weinstöcken hoch. Dann kam das Haus in Sicht.
    
    "Ach du Scheiße!", brach es aus mir heraus.
    
    "Beeindruckend, gell?"
    
    "Wem gehört das Ding?"
    
    "Dem, wie sich herausgestellt hat, ...
    ... Beinahe-Papa von Lukas. Thomas deVille." Ich wies auf die Garage. "Wir schleichen uns unten rein."
    
    "Moment Mal", sagte ich. "Das ist doch nichtder deVille?"
    
    "Falls du den 'Mixer-Mogul', den größten Hersteller von automatisierten Küchen und Haushaltsrobotern in Europa meinst. Ja,der deVille."
    
    "Lukas muss verdammt enttäuscht sein, dass der doch nicht sein Vater ist."
    
    "Ich kenne Lukas ja noch gar nicht, aber ich kenne die deVilles. Die haben ihn bestimmt trotzdem in die Familie aufgenommen. Mehr oder weniger. Eher mehr."
    
    Ich schüttelte immer noch den Kopf, als wir über eine Betontreppe aus der Garage — vier Stellplätze: ein Porsche Viertürer, ein Ferrari, und ein kleiner Porsche — in einen Kellerflur kamen.
    
    Dort standen zwei junge Frauen.
    
    "Sanne, das sind Jessica —" hochgewachsen, schlank, rotblonde Haare, freundliches Lächeln "— und Dorothea." Einen halben Kopf kleiner, kurvig, dunkelhaarig, Grinsen über das ganze Gesicht. "Das ist Susanne, die wahre Liebe unseres Prince Charming."
    
    "Ich ... äh ... hallo." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, doch Dorothea enthob mich des Problems. Sie machte zwei Schritte auf mich zu und zog mich in eine Umarmung. Wir waren ungefähr gleich groß, also bereitete es ihr überhaupt kein Problem, mir einen Kuss auf den Mund zu drücken.
    
    "Herzlich willkommen im Palais deVille."
    
    Ich konnte nicht anders. Ich brach in Lachen aus, doch im nächsten Moment hatte ich ihre Hand auf meinem Mund. "Leise", sagte sie, "Wir wollen ...
«12...567...20»