Jubiläum in der Tischlerei
Datum: 05.02.2020,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: Anonym
Jubiläum in der Tischlerei
Diesen Sommer war es soweit, dreißig Jahre Tischlerei Menzel. Der Inhaber des Familienbetriebes richtete natürlich eine kleine Feier aus. In Zeiten florierender Wirtschaft wären sicher auch die Honoratioren der Gemeinde und auch gute Kunden eingeladen worden. Doch in den heutigen Krisenzeiten konnte der Chef nur die übrig gebliebene Belegschaft berücksichtigen.
Zu seinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten sollen sich seit einiger Zeit auch private Probleme gesellt haben. Die Gerüchteküche im Dorf brodelte. Helen, seine 14 Jahre jüngere Frau, soll angeblich einen Liebhaber haben, die Scheidung sollte angeblich schon eingereicht sein. Sicher ist an solchen Gerüchten immer irgendwas dran, doch zur kleinen Feier hatte das Ehepaar Menzel gemeinsam geladen.
Natürlich waren alle verbliebenen fünf Mitarbeiter der Einladung zusammen mit ihren Ehepartnern oder Lebensgefährten gefolgt. Auch Sven, der Azubi, stand schüchtern in der Tür. Mangels Freundin kam er als Einziger allein.
Der Chef war dafür bekannt, dass er endlose Monologe halten konnte. Manche Kunden kamen mit der Vorstellung eines kleinen Gerätehauses ins Büro und gingen mit einem Auftrag für ein Doppelcarport nach Hause. So wunderte es Keinen, dass Hermann Menzel die Gelegenheit nutzte, eine ausufernde Laudatio auf sich und seine Firma zu halten.
Sven, der am nächsten zum kalten Buffet stand, schielte immer öfter zu den aufgebauten Köstlichkeiten. Alfred, der Altgeselle dagegen, ...
... schielte zur Zapfanlage. Endlich war es soweit, der Sturm auf das Buffet wurde freigegeben.
Eine halbe Stunde später waren alle satt und zufrieden. Sven war einstimmig an den Zapfhahn delegiert worden. Die Stimmung wurde immer ausgelassener, mit jedem Trinkspruch verringerten sich die gefühlten Alters- und Standesunterschiede der Feiernden. Hermanns Augen wurden glasig, seine Zunge verhedderte sich immer öfters. Sven entdeckte einen CD-Spieler und avancierte vom Bierzapfer zum DJ. Die ersten Pärchen tanzten, die Partner wurden immer wieder getauscht. Alfreds Frau tanzte mit Hermann und Alfred versorgte seiner Leber mit neuen Aufgaben bei Sven am Tresen. Er stützte sich schwer auf den Schanktisch. Mit geröteten Augen starrte er die beiden Svens vor sich an. „Weiss du einlich, dass die Helene früher mal Stiff … Stipp … äh, Nackttänzerine war?“
Skeptisch schaute der fast nüchterne Sven seinen Altgesellen an. „Quatsch, du spinnst doch, trink nich mehr so viel!“
„Neee, im Ernscht! Die Scheffin war früher mal … Sie hat auf der Bühne getanzt … ganz nackich, kannste glauben.“ Belehrend hob er seinen Zeigefinger. „Ich sach die Wahrheit, wirklich! Der Hermann hat die im Puff augejabelt, der war ihr Stammkunde.“
„Woher willst du das denn wissen?“ Sven schaute skeptisch drein.
„Wir warn schon zusamm in de Schule, die Helen und ich.“ Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. „Die hatte schon mit drei … hick … dreisehn schon sooolche Ohrn!“ Dabei beschrieben seine Hände ...