1. Florian (4) Die Gießerei


    Datum: 10.02.2020, Kategorien: Schwule Autor: Astramicus

    Das grässliche Scheppern einer Fahrradklingel drang an mein Ohr. Jetzt erst realisierte ich erst, dass Florian bereits aufgestanden war. Gähnend stand er am weit geöffneten Fenster und winkte mich zu sich heran. Unter unserem Fenster stand ein strahlender Daniel und winkte zu uns hinauf und betätigte unentwegt dieses fürchterlich krachmachende Ungetüm. Er deutete auf eine mitgebrachte Brötchentüte, lehnte das Rad an die Wand und verschwand im Seiteneingang, der in die Küche führte. Die Morgentoilette fiel heute einmal nur mehr als spärlich aus. Um Daniel nicht unnötig warten zu lassen, beeilten wir uns, ihm Gesellschaft zu leisten. Es war ja auch SEIN Tag, der für ihn ja etwas besonderes werden sollte.
    
    Trotzdem ließen wir es langsam angehen, denn der Besuch in der Gießerei sollte ja auch für Leander eine Überraschung werden. Der Kaffeekessel begann zu pfeifen und Daniel hatte sich fast verbrüht, als er das kochende Wasser in den Kaffeefilter gießen wollte. Geistesgegenwärtig nahm Florian ihm den Kessel aus der Hand und brachte ihn in Sicherheit. Er drückte Daniel auf die Eckbank und sein Blick duldete dabei keinen Widerspruch. Daniel lächelte ein wenig verkrampft und zuckte hilflos mit den Achseln. „Heuwägelchen lieber Daniel, es wird alles gut, meinte Florian mit besorgtem Blick. Während er sich weiter um das Aufbrühen des Kaffees kümmerte, hatte ich den Rest des Frühstückstisches eingedeckt. Die Brötchen waren noch warm und dufteten herrlich, die den Appetit enorm ...
    ... anregten. Daniel hatte sich soweit wieder beruhigt und erzählte, wer ihm das Rad ausgeliehen hätte und dass wir es behalten durften, weil kein Mitglied dieser Familie dieses Rad je wieder benutzen würde. Es war ein sogenanntes Familienrad, an dem nur noch der Rahmen von seinem eigentlichen Ursprung erzählen konnte.
    
    Unterdessen unterrichtete Daniel telefonisch seine Tante von unserem heutigen Vorhaben und das sie unsere Rückkehr voraussichtlich erst am frühen Nachmittag erwarten könne. Ungeduldig stieg Daniel von einem Bein auf das andere, dass sein Gehabe nur einen Rückschluss zuließ - Tante Vera spricht. In der Tat. Daniel erhielt ausführliche Instruktionen, um sie zu erfüllen, wir jetzt dazu verdonnert werden, für die Erfüllung ihrer Wünsch Sorge zu tragen So kam es dann auch Unsere fragenden Blicke wurden prompt mit einem heftigen Kopfnicken und rollenden Augen Daniels umgehend beantwortet. Dramatisch und ein wenig überzogen ahmte Daniel Gestik und Gebaren seiner Tante Veras nach, versuchte ihre Sprechweise zu imitieren, was ihm auch gekonnt gelang. Mit den raumgreifenden Bewegungen seiner Arme unterstrich er die Wichtigkeit der Anordnungen seiner Tante, die sie ihm übertragen hatte. Mit seinem Lachen fiel er in unsere begeisterten Heiterkeitsausbrüche ein und prustend japste Florian:“ Du gehörst wirklich auf die Bühne.“ „Oh Daniel“, welche Fähigkeiten hältst du vor uns noch verborgen?“, meinte Florian
    
    Du weißt doch, dass ich immer gern Theater gespielt hatte. Hast mich ja ...
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