Die Einladung (2)
Datum: 14.03.2020,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: ambiox
Joe öffnete die Tür.
So hatte ich meinen Arbeitskollegen noch nie gesehen. Er trug einen Tanga, der vorne reichlich ausgebeult war.
„Falls der Pizzaservice klingelt“, sagte Joe, der meinen Blick bemerkte. „Komm rein, Kumpel.“
Er schloss hinter mir die Tür und führte mich durch einen kurzen Flur in einen großen Raum, dessen gegenüberliegende Seite komplett aus Glas bestand. Genauer, aus gläsernen Schiebetüren, die sich zu einer markisenbeschatteten Terrasse mit verschiedenen Sitz- und Liegegelegenheiten öffneten. Dahinter lag eine weitläufige, von Mauern und Büschen umrahmte Rasenfläche. In deren Mitte gruppierten sich kleine Bäume um einen einladend glitzernden Pool.
Ich blieb fasziniert stehen, und Joe lächelte stolz.
„Cool, nicht? Das ist das wahre Leben!“ Er machte eine ausladende Handbewegung, und erst jetzt, geblendet von der Aussicht, nahm ich die Menschen wahr, die den Raum bevölkerten.
Sie waren alle nackt; so viel zum Thema leicht bekleidet.
Und es waren Menschen wie du und ich. Alt und jung, dick und dünn, hell und dunkel.
„Freunde und Nachbarn“, erklärte Joe.
Einige der Gäste warfen uns kurze Blicke zu. Besonders überrascht schienen sie nicht von dem neuen Besucher zu sein. Sie kannten Joe wahrscheinlich genauso wie ich als impulsiven, spontanen Typen, der immer für Neues offen war.
Joe sah mich erwartungsvoll an.
„Geil“, brachte ich hervor, und „Steile Hütte!“ fügte ich hinzu.
„Danke“, sagte Joe. Er stieß mich mit dem ...
... Ellenbogen an. „Was ist? Zieh dich aus.“
„Hier?“
„Wo sonst? Es ist Sommer, Kumpel. Mach hin.“
Ich blickte mich um. Die andern Gäste hatten das Interesse an dem Neuankömmling verloren oder taten wenigstens so. Sie unterhielten sich, lachten und befummelten gegenseitig ihre Genitalien.
Um ehrlich zu sein, mich törnte das an. Und so machte ich mich daran, meine Hemdknöpfe zu öffnen. Was solls, dachte ich, jetzt bist du einmal hier.
Und das hier war etwas anderes als in dem muffigen Bums-Container im Industriegebiet. Alleine die Bücherregale und die Gemälde an den Wänden verströmten den Hauch von Erlesenem, Gediegenem.
Gehobene Gesellschaft, hätte ich fast gedacht, wenn ich meinen Joe nicht als bodenständigen, völlig normalen Menschen gekannt hätte. Er hatte einfach nur mehr Kohle. Hauptsächlich von seiner Frau, die gut geerbt hatte, wie er einmal erwähnte.
Wo war sie überhaupt, dachte ich, während ich mich aus meiner Hose schälte. War sie wirklich so scharf, wie ihr Passfoto versprach? Hatte sie nicht heute Geburtstag? Ich kannte nicht einmal ihren Namen.
„Wie heißt deine Frau?“ fragte ich.
„Elvira“, antwortete Joe und beobachtete, wie ich meinen Slip fallen ließ. Mein Lümmel richtete sich sogleich auf. Kein Wunder bei all den Nackedeis um mich herum.
„Schöner Name“, sagte ich. Vielleicht etwas altertümlich, dachte ich.
„Sags ihr selbst. Dort ist sie.“ Joe winkte in Richtung Terrasse, und eine Frau, die ich als die von dem Passfoto erkannte, fing seine ...