Interrail
Datum: 26.01.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: miamare
Paris - Stadt der Liebe Endlich wieder Sommerzeit und endlich konnten wir die grenzenlose Freiheit auf den Schienen Europas genießen. Unser Zauberwort war Interrail, ein Monat lang Europa mit einem Ticket. Wir, das sind Karin, süße 19, meine damalige Freundin, Stefan, schon stramme 21 und ich, Markus, das Küken mit 18. Nichtsdestotrotz waren Stefan und ich schon erfahrene Profis. Dieses Jahr waren wir zum dritten Mal unterwegs. Karin aber war Novizin, das erste Mal on Tour und da lag auch schon das Problem.
Karin und ich waren erst seit 1 Monat zusammen und als ich ihr von unserem Plan erzählte, wollte sie unbedingt mit. Was folgte waren durchdiskutierte Nächte mit Stefan, Karin, mit beiden zusammen, Karin und Stefan mit und ohne Tränen. Viel Bier ist den Bach runter gegangen und etliche Zigaretten sind in Rauch aufgegangen. Dann waren wir uns einig, Karin kommt mit.
Für jüngere Leser muss ich erstmals das Konzept "Interrail" erklären. Man kaufte sich ein Zugticket und konnte damit ganz Europa für ein Monat bereisen. Das war erschwinglich und wir hatten auch genügend Support von den Eltern. Das restliche Reisebudget allerdings war mehr als dürftig. Ein Hotel haben wir nie von Innen gesehen, das heißt bis vor dieser Tour. Zum Schlafen plante man am besten einen Nachtzug ein. Als Bett konnte dann so mancherlei dienen. Ein bequemes Abteil mit zusammengeschobenen Sitzen (hahaha You lucly bastard) unter den zusammengeschobenen Sitzen, im Gang, begehrt war auch das ...
... Gepäcksnetz im Gang. In der Destination blieb oft nur Bahnhof, aber im Rudel schlafen war nicht unsicher oder, welch Luxus, die Jugendherberge. Natürlich wollten die Eltern uns in einer sicheren Jugendherberge wissen und durch unser Versprechen konnten wir noch den einen oder anderen Extraschein herauslocken. Mami und Papi getrennt, versteht sich. Oft konnten wir das Versprechen nicht einhalten, Bier war auch zu jener Zeit außerhalb von Deutschland sehr teuer. Seit dieser Zeit bin ich erwiesener Experte für europäische Weine. In der Nase sehr billig, berauscht ordentlich und später im Abgang nicht zu säuerlich. Zu haben für 1 Mark 50 im großen Gebinde.
Ähnlich dürftig war das Reisegepäck. Kurze Hose, lange Hose 2 T-Shirts, Schlafsack und Turnschuhe. So wenig wie möglich, musste doch alles am Rücken getragen werden. Das Problem war natürlich, dass die Jugendlichen von ganz Europa sich in die Züge und Bahnhöfe quetschten. Das Gute daran, man traf Jugendliche aus ganz Europa und so manche geschlossene Freundschaft hat heute noch bestand.
Das Ticket hatte in dem jeweiligen Ausstellungsland keine Gültigkeit, aber wir waren aus Österreich und somit fein raus. Unser Start hatte schon Tradition, Salzburg - München, München - Paris. Dann ab Paris, wohin uns die Schienen tragen. Oder man schließt sich einer Gruppe an, oder trennt sich! Wie auch immer die totale Freiheit ohne Plan und Ziel.
Karin wollte uns am Anfang umdirigieren, sie kam auf die krause Idee einen Bekannten in Hamburg zu ...