1. Ein Märchen


    Datum: 26.04.2020, Kategorien: CMNF Autor: derpoet

    ... eines Gewehrs hielt er einen Strauß Blumen in der Hand und reichte ihn mir.
    
    Als ich näher trat um ihn entgegen zu nehmen, legte er einen Arm um mich und drückte mich an sich. Ich fühlte seine Hand zärtlich über meinen Rücken streicheln. Tiefer und tiefer, bis sie schließlich auf meinen Pobacken zum liegen kam. Erneut verhärteten sich meine Brustwarzen, diesmal nicht wegen der kühlen Nachtluft, wohl eher auf Grund meines wollüstigen Wohlbefindens. Sehnsüchtig rieb ich meine Knospen an seinem rauen Lederwams und eine wohlig-warme Erregung breitete sich von der Mitte meines Körpers aus. Ich fühlte einen Kuss auf meinem Hals, neigte meinen Kopf zur Seite und ließ mich willenlos in seine Armen fallen.
    
    Seine Küsse wurden immer wilder und feuchter, bis ich schließlich aus meinem Traum erwachte.
    
    Langsam fand ich zurück in die Realität und zuckte erschrocken zusammen, als ich ein großes Tier wahr nahm, dass sich über mich beugte. Angsterfüllt robbte ich rückwärts über den moosbewachsenen Waldboden bis ich erkannte, dass es sich bei dem Tier nur um ein harmloses Reh handelte. Die feuchten Küsse mussten wohl von ihm stammen und es hatte sich offensichtlich noch mehr erschreckt als ich, denn es hüpfte in wilden Hakensprüngen davon und verschwand im Wald.
    
    Ich schauten an mir herab. Meine ...
    ... Beine waren blutig und mein Gesicht brannte, doch ich war froh am Leben zu sein. Die Sonne schien warm zwischen den hohen Bäumen hindurch und Vögel zwitscherten fröhlich ihre Lieder. Suchend blickte ich mich um und fragte mich, aus welcher Richtung ich wohl gekommen war, doch ich war völlig orientierungslos. Ich erhob mich langsam und machte mich auf den Weg. Wohin? Ich weiß es nicht.
    
    Ich fühlte mich mit einem Mal so lebendig und die Nacktheit verlieh dem Ganzen noch eine zusätzliche Form von Freiheit. Ich fühlte mich Eins mit der Natur! Fast tanzend genoss ich dieses Hochgefühl und lief mit weit ausgebreiteten Armen, bis ich eine große Lichtung erreichte.
    
    Ich trat an die Sonne und ihre Strahlen wärmten meine nackte Haut.
    
    In der Mitte der Lichtung stand ein kleines Haus. Es schien bewohnt zu sein. Rauchschwaden drangen aus dem Schornstein und Blumenkästen hingen vor den Fenstern.
    
    So blieb ich lange stehen und haderte mit mir, was ich machen sollte. Am liebsten wäre ich im Wald geblieben, doch es würde nicht ewig Sommer bleiben. Mein Körper dürstete und mein Magen knurrte. Wenn ich nicht bald etwas zu trinken und zu Essen bekommen würde, könnte dies ein böses Ende nehmen.
    
    So packte ich all meinen Mut zusammen und ging vorsichtig auf das kleine Häuschen zu.
    
    Fortsetzung folgt.... 
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