1. Eine heiße Nacht in den Alpen I


    Datum: 07.05.2020, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    Eine heiße Nacht in den Alpen I
    
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    by Leonard Hirschmann
    
    I. Auftakt:
    
    Annabelle und Frederike waren seit kleinauf beste Freundinnen. Sie teilten einfach alles miteinander, ihre Wohnung, ihre Klamotten und ihr Make-Up. Nur ihre Männer hatten sie bisher noch nicht geteilt, doch dazu sollte es bald kommen!
    
    Eines Freitages kam Frederike ganz aufgeregt von der Uni in die gemeinsame Wohnung. Sie hatte dort einen Typen kennengelernt und war bereits zu einem ersten Date verabredet. Es gab bei der ganzen Sache jedoch ein kleines Problem!
    
    Der Typ (der übrigens Jakob hieß) hatte am folgenden Wochenende eigentlich schon etwas mit seinem besten Freund vorgehabt, nämlich eine Wanderung zu einer kleinen Hütte im Karwendelgebirge samt Übernachtung. Da er Fredrike aber nicht verärgern wollte, hatte er wiederum angeboten, dass Frederike und eine Freundin gern mitkommen konnten, um so die Wandersschaft ein wenig aufzuhübschen.
    
    Frederike musste lange betteln bis sie die eher unsportliche Annabelle dazu bewegen konnte, ihre Freundin zu begleiten. Doch schlussendlich hatte sie Erfolg, auch wenn ihr Annabelle einen baldigen Besuch in der nahen Therme als Ausgleich abrang. Und nachdem die beiden Mädels eine mehr als notdürftige Bergausrüstung zusammengepackt hatten, gingen sie aufgeregt schlafen, voller Erwartung was der morgige Tag bringen sollte.
    
    II. Zwischenspiel
    
    Es war ein wunderschöner Herbsttag als die beiden Studentinnen aufbrachen, ein leichter aber warmer Wind ...
    ... wehte und ganz in der Ferne, nicht mehr als ein blauer Strich am Horizont, sah man ihr Ziel, die Alpen!
    
    Als sie am Treffpunkt, den Frederike per Handy mit Jakob ausgemacht hatte, ankamen erwarteten sie die beiden Männer bereits freudig. Es stellte sich heraus, dass Jakobs bester Freund Louis hieß und ebenso wie er Medizin studierte. Lachend starrte dieser auf die leichten Turnschuhe der beiden Mädchen und sagte: "Sieht fast so aus, als müssten wir bei meinen Eltern auf dem Weg haltmachen und euch zwei Paar anständige Schuhe ausborgen, die die ihr da anhabt schreien ja geradezu verzweifelt nach Knöchelbruch!"
    
    Annabelle schüttelte den Kopf.
    
    "Kann ja nicht wissen, dass das hier Hochalpin wird!", schimpfte sie und stieg angesäuert in den alten Ford Fiesta von Jakob.
    
    Der Weg zu ihrem ersten Ziel führte sie über das Voralpenland samt Seenplatte, beziehungsweise den Eltern von Louis, die den weiblichen Wanderern natürlich gern aushalfen, nach Garmisch
    
    und dann nach Österreich. Dort hielt Jakob bald an einen verwaisten Schotterplatz und sagte süffisant: "Und los geht die wilde Hatz!"
    
    Lange sahen sie nichts als Wald, genauer gesagt dichtstehenden Fichten mit dünnen kahlen Stämmen und dichten tiefgrünen Kronen, die die breite Forststraße säumten. Es dauerte kaum drei kurven, da begann Annabelle zu jammern. Louis nahm sich ihrer an und schlug vor, sich mit Annabelle ein wenig zurückfallen zu lassen. Die Beiden anderen hielten das ebenfalls für eine gute Idee und so gingen ...
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