1. Gegenueber vom anderen Ufer


    Datum: 23.06.2020, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byResak

    "Duuu?" fragte mich meine Schwester Eva, die schon eine Weile in meinem Zimmer stand ohne einen Mucks von sich zu geben.
    
    "Was ist?" fragte ich freundlich.
    
    "Kannst du mir einen Gefallen tun?" fragte sie zögerlich, was merkwürdig war. Normalerweise war sie nicht auf den Mund gefallen und würde nicht um einen Gefallen bitten, sondern ihn einfordern. Es musste also wichtig sein.
    
    "Welchen denn?" fragte ich zunächst. Ich wollte schließlich nicht blind zusagen.
    
    Eva ging zur Raummitte und setzte sich auf mein Bett, während ich mich ihr in meinem Drehstuhl zuwandte.
    
    "Du solltest wissen, dass du echt der tollste Bruder bist, den ich mir vorstellen kann" fing sie an. "Wie du mit meinem Coming Out reagiert hast war echt der Wahnsinn und ich habe dir zu verdanken, dass ich überhaupt noch bei Mama und Papa wohnen darf..."
    
    Zur Erklärung: meine Schwester Eva ist lesbisch. Sie hatte es zunächst mir "gebeichtet" und dann meinen Eltern. Für mich war es vollkommen okay - ich hinterfragte es nicht einmal. Für unsere katholischen Eltern, allen voran meinen Vater, war es die größte Katastrophe, die sie sich vorstellen konnten. Es kostete mich viel Zeit und Kraft und meiner Schwester kostete es viele Tränen, bis wir den Haussegen halbwegs wieder gerade biegen konnten. Für mich war es einfach wichtig, dass sich Evas Beziehung zu ihrer Familie nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verändert und ich half ihr wo ich nur konnte.
    
    "Komm zum Punkt" unterbrach ich sie. Ich mochte ...
    ... keine Lobgesänge über mich. Naja, irgendwie schon, aber das sollte sie ja nicht wissen.
    
    Sie lächelte mich an und überlegte.
    
    "Weißt du... Ich habe mich von meinen Freundinnen... Also den Hetero-Freundinnen überreden lassen Magic Mike zu sehen... Und jetzt..."
    
    Falls jemandem Magic Mike kein Begriff ist: es ist ein Film über einen Stripper, gespielt von Channing Tattum. Sehr seichte Story, im Prinzip geht es nur um die Szenen, in denen er sich auszieht und "tanzt". Ist halt so ein Frauending. Witzigerweise gäbe es einen riesigen Shitstorm heutzutage wenn die Hauptrolle eine Frau wäre wegen Objektifizierung der Frau... Aber das funktioniert in unserer #metoo Generationen nur zum Vorteil der Frauen. Aber ich schweife ab.
    
    "Und?" fragte ich, nachdem sie ins Stottern kam.
    
    Sie antwortete nervös und spielte an ihren Händen: "Und mir hat irgendwie gefallen was ich gesehen habe..."
    
    Das überraschte mich. Magic Mike ist jetzt nicht unbedingt ein Film, den eine lesbische Frau anregend finden würde.
    
    "Und jetzt... bin ich mir nicht sicher..." erklärte sie verzweifelt.
    
    "Du bist dir womit nicht sicher?" fragte ich sicherheitshalber nach.
    
    "Dass ich lesbisch bin... Vielleicht bin ich ja doch Bi..."
    
    "Ist das dein ernst?" reagiert ich kühl. Nach all dem Drama mit meinen Eltern ist sie "vielleicht bi"? Man mag ja meinen, dass es für Katholiken nicht viel besser sei, aber immerhin gäbe es bei einer bisexuellen Orientierung doch noch die Hoffnung für meine Eltern eines ...
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