Out of Africa - Teil 03
Datum: 30.10.2020,
Kategorien:
Hausfrauen
Autor: byWespe
... den Vordergrund, gerieten mit den romantischen Gefühlen, welche sie für Tayo empfand in einen teuflischen Kampf.
Für welche Seite sollte sie sich entscheiden?
Wer sagte die Wahrheit?
War Tayo tatsächlich eine missglückte Laune der Natur, der Schöpfung? Ein Mischwesen, halb Mensch, halb Affe? Ein Ding, ein Haustier, dem man keinen Respekt zollen musste, für den die Gebote der Bibel nicht galten?
War er ein brutaler, ungebildeter Wilder, abgerichtet um niedere Arbeiten zu verrichten, nicht zivilisierbar?
Würde er ihren Körper schänden und missbrauchen, sie foltern, fressen, töten, wenn sie sich ihm hingab?
Oder hatte Hedwig recht, wenn sie Julia erklärte, dass unterschiedliche Kulturen nebeneinander geduldet und akzeptiert werden müssen, wenn es nicht zu Mord und Totschlag kommen soll?
War es die Armut, die Aussichtslosigkeit, die Entwurzelung, die Menschen dazu bringen konnte, scheußliche Dinge zu tun?
Woher kam seine Zärtlichkeit, sein Verständnis, sein Einfühlungsvermögen für Julia?
Weshalb zeigte Tayo so viel Verantwortungsbewusstsein, als er die Gepardenbabys gerettet hatte? Warum machte er sich für deren Überleben stark, riskierte, dass John ihn von der Farm jagte, würde er die kleinen Tierchen finden?
Der schwarze Mann da draußen im Stall hatte sich in den letzten Monaten als feinfühliger herausgestellt, als es John in einer Minute nach Julias Vergewaltigung hatte sein können.
NEIN!
Julia schlug entschlossen mit der flachen Hand auf ...
... den kleinen Beistelltisch neben ihrem Sessel am Fenster, in dem sie in den letzten Minuten gedankenverloren gesessen hatte.
NEIN!
Tayo war ein Mensch, ein Mann! Sie wollte ihre Augen davor nicht mehr verschließen.
Er kam aus einer anderen Welt, einer Welt, die sie nicht kannte und nie kennen lernen würde, aber er war ein Mensch! Er verdiente ihre Ehrlichkeit, ihre Aufrichtigkeit und die Gefühle, welche sie ihm gegenüber empfand.
BASTA!
Julia seufzte.
Sie hatte Sehnsucht.
Gern wäre sie zurück in den Stall geschlichen, hätte die Nacht in Tayos Armen verbracht, sich ihm hingegeben, ihn geliebt. Aber John war vorhin polternd und ächzend nach Hause gekommen. Sie konnte nicht einschätzen, ob er volltrunken in sein Bett gefallen war oder sich eine weitere Flasche Whisky gönnte.
Es war besser, zu versuchen, etwas Schlaf zu bekommen. Morgen früh musste sie Abschied von Tante Hedwig nehmen. Eine Sache, die ihr viel Kraft abverlangen würde.
Nachdem Julia das Licht in ihrem Zimmer gelöscht hatte und dem leisen Geräusch des Deckenventilators lauschte, kehrten die Teufel der Begierde in ihren Verstand zurück. Die forschende Hand, welche wie von allein in ihre feuchte Spalte glitt, ihre zarte Haut streichelte und massierte, löste das bekannte, angenehme, wohlige Prickeln in ihr aus. Doch heute Nacht war etwas anders: Julia wehrte sich nicht gegen ihre Lust, hatte keine Angst vor einem erlösenden, verzehrenden Orgasmus.
Ja, sie war allein in ihrem Zimmer, weder ...