Vertrauen
Datum: 29.12.2020,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... beraubt und mit verbundenen Augen wartete sie in der Mitte des kleinen Raumes. Nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, spürte sie einen leichten Luftzug auf ihrer bloßen Haut. Sie spürte die Anwesenheit einer weiteren Person. Als nächstes spürte sie einen leichten Druck von hinten gegen ihre Schultern, wie von einem dünnen Stock. Würde sie jetzt eine Tracht Prügel mit einer Gerte empfangen? Sie würde nicht flüchten können, denn durch die Augenbinde war sie orientierungslos und mit den Fußeisen würde sie auch kaum schnell vorwärtskommen. Der Druck auf ihre Schultern verstärkte sich. Was wollte er nur von ihr? Die Gerte wurde von ihren Schultern genommen und drückte nun von hinten gegen ihren Po. Sollte sie etwa gehen? Sie setzte vorsichtig ihren rechten Fuß nach vorn, bis die Kette zwischen ihren Füßen sich spannte. Vorsichtig tastend nahm sie nun ihren linken Fuß nach vorn, einen wohlabgewogenen Schritt nach dem anderen.
Ihre verbleibenden Sinne waren angespannt. Nachdem sie eine Zeit unterwegs gewesen war, spürte sie an dem Temperaturunterschied, dass sie das kleine Torhaus verlassen haben mussten. Draußen war es wärmer als drinnen. Die Gerte dirigierte sie nach rechts. Sie wusste nicht, ob sie allein mit ihrem Begleiter war oder ob ihr hundert Menschen zusahen. Womöglich wurde sie gefilmt? Sie wischte diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf den Weg. Weiter setzte sie einen vorsichtigen Schritt vor den anderen. Plötzlich hingen ihre Zehen in der ...
... Luft. Sie zog den anderen Fuß nach und spürte eine Treppenstufe. O jeh, eine Treppe. Auch ohne Augenbinde war es ein gefährliches Unterfangen, mit auf dem Rücken gefesselten Händen und mit Fußketten eine Treppe hinunter zu gehen, aber mit verbundenen Augen war es Wahnsinn. Sie schob trotzdem ihren nackten Fuß über den Boden nach vorn, bis der Absatz den Rand der Treppenstufe erreicht hatte und ließ ihn dann nach unten gleiten bis zur nächsten Stufe. Sie zog den anderen Fuß nach und wiederholte das Spiel. Mit jeder Stufe wurde sie selbstbewusster, und auf der letzten Stufe passierte es: Ihr Fuß verlor den Halt und riss den anderen Fuß durch die Fußkette mit sich. Ein kleiner Schreckensschrei entfuhr ihr. Für einen unendlich lange erscheinenden Moment hatte sie das Gefühl, schwerelos in der Luft zu hängen. Sie sah sich selbst nackt und gefesselt auf der Erde liegen, mit blutender Schulter und zerschundener Hüfte. Aber dazu kam es nicht. Kräftige Hände fingen sie auf bevor sie auf den Boden aufkam und stellten sie wieder auf die Füße. Mit zitternden Knien stand sie schwer atmend am Fuß der Treppe, das Kinn auf die Brust gelegt. Gern hätte sich kurz hingesetzt, aber sie wusste nicht, ob sie dann die Kraft haben würde wieder aufzustehen und weiterzugehen.
Sie nahm all ihre Energie zusammen, hob ihren Kopf und deutete mit einem Nicken an, dass es weitergehen könne. Die Gerte führte sie über einen Weg mit kleinen Kieselsteinen, die unter ihren nackten Füßen schmerzten, und über ein ...