Tochter der Nacht
Datum: 08.01.2021,
Kategorien:
CMNF
Autor: Holzratte
... urplötzlich in meinem Blickfeld auftauchte. Vor Schreck fiel ich von der Bank, einen Schrei auf den Lippen doch brachte ich keinen Ton heraus, und dachte mein Herz würde stehenbleiben.
Starr vor Schreck und Angst starrte ich ihn mit offenem Mund an. Noch nie zuvor hatte ich meine Umgebung so klar wahrgenommen wie in diesem Moment. Doch er schaute nur weiterhin hinauf zum Himmel, wie als wüsste er nicht wie er mich mit seiner bloßen Präsenz von der Bank geworfen und meinen Adrenalinspiegel sprunghaft hatte ansteigen lassen. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit als er langsam den Kopf zu mir wandte und ich noch einmal dachte sterben zu müssen. Noch einmal schien die Zeit schleichend langsam zu vergehen als er mich aus seinen tiefbraunen Augen ansah. Ich muss noch erwähnen, dass diese Nacht etwas bewölkt und der Mond bedeckt war. Mit einem Male aber gaben die Wolken den Mond frei und ich sah in das ebenste, gleichmäßigste Gesicht das ich in meinen bis dahin sechzehn Lenzen gesehen hatte. Seine Augen schienen das Mondlicht aufzusaugen um es im gleichen Moment verstärkt wieder zu abzustrahlen und sein Mund schien obwohl er geschlossen war nach mir zu rufen.
Otte war aus meinem Kopf wie weggeblasen und nur noch diese Gestalt vor mir auf der Bank existierte für mich. Ein Verlangen durchströmte mich wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte - fremd und doch vertraut. Seine Lippen bewegten sich und er schien mir etwas sagen zu wollen, doch konnte ich ihn nicht verstehen. Es dauerte ...
... eine Weile bis seine Worte zu meinem Bewusstsein drangen und mich aus meiner Starre rissen. „Ich kann Eure Sehnsucht nicht weiter mit ansehen“, sagte er. „Lasst mich Euch helfen und die Welt mit neuen Augen wahrnehmen.“
Es dauerte eine Weile bis sich der Kloß in meinem Hals löste. „Wer seid Ihr?“, stammelte ich nachdem meine Stimme mir wieder gehorchen wollte.
„Keine Angst, meine Prinzessin“, flüsterte er, erhob sich und versetzte mich einzig und allein mit dieser simplen Bewegung in Erstaunen; flüssig, geschmeidig und anmutig wie eine Katze die sich erhebt um anschließend vom Ofen zu springen. „Wie unhöflich von mir mich Euch nicht vorzustellen“, sagte er, hielt sich eine Hand vor die Brust und verbeugte sich galant vor mir wie sich noch nie ein Mensch vorher vor mir verbeugt hatte. „Ich bin Philius, Sohn des Gaius Octavius“ Dann schaute er mich mit seinen glasklaren, leuchtenden Augen an und schien auf eine Geste meinerseits zu warten.
Ich spürte wie mir vor Verlegenheit das Blut in den Kopf schoss als er mich mit
meine Prinzessin
ansprach. Er schien meine Verlegenheit gespürt zu haben denn er trat auf mich zu und reichte mir seine Hand um mir beim Aufstehen behilflich zu sein. Kaum stand ich drückte er mir einen Kuss auf meinen Handrücken und umschloss sie mit seinen Händen die vor Wärme nur so zu glühen schienen.
„Danke, Herr“, flüsterte ich, selbst für mein Gehör fast zu leise und hielt meinen Blick keuch gesenkt, so wie unser Pfarrer es jeden Sonntag von ...