1. Sugarbabe


    Datum: 07.04.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... den Weg zum Tresen. Dort stehen Hocker und zudem sitzen dort auch zwei andere Herren. Mich dort hinzusetzen kann deshalb nicht ganz falsch sein.
    
    "Was darf es sein?", erkundigt sich der Barmann.
    
    "Einen Cappuccino bitte."
    
    Der Mann lächelt mich freundlich an und macht sich ans Werk, das Gewünschte vorzubereiten. Ich blicke verstohlen in die Runde und entdecke zwei Herren, die sich jeweils auf einer der Couchgruppen angeregt mit einer jungen Frau unterhalten. An drei Plätzen sitzen jeweils junge Frauen, sie sind allein. Eine liest in einem Buch, eine zweite schmökert in einer Illustrierten und die dritte schaut sich einfach nur um.
    
    "Neu hier?", erkundigt sich der Barmann. Dabei stellt er mir die Tasse hin.
    
    "Sieht man das so deutlich?", erkundige ich mich. Ich lächle etwas verlegen.
    
    "Jeder war irgendwann zum ersten Mal hier."
    
    "Aber ich habe keine Ahnung, was ich tun soll."
    
    "Das hatten die anderen auch nicht, glauben Sie mir", beruhigt er mich. "Sie suchen sich einfach eine der jungen Damen unter jenen aus, die alleine an einem Tisch sitzen. Sie geben ihr einen Drink aus und wenn sie Sie zum Tisch einlädt, dann setzen Sie sich zu ihr."
    
    "Woher weiß ich, was sie trinken will?"
    
    "Das kann ich Ihnen verraten."
    
    "Oh, danke, sehr zuvorkommend", antworte ich. "Ich muss also wählen."
    
    "Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, ich an Ihrer Stelle würde noch etwas warten. Es müssten noch ein paar Frauen kommen. Dann ist für sie die Auswahl größer."
    
    "Ach so. ...
    ... Danke", antworte ich. Dann fällt mir ein Detail ein. "Die Damen können die Einladung auch ablehnen?"
    
    "Natürlich, sie müssen nicht jeden Mann sympathisch finden. Niemand zwingt sie zu etwas. In so einem Fall lässt sie den Drink einfach wieder zurückgehen."
    
    "Ist das nicht peinlich, wenn man eine Abfuhr bekommt?"
    
    "Warum? Sie sind dann eben nicht ihr Typ oder sie hat auf einen der anderen Herren ein Auge geworfen. Hier ist es fast, wie im wirklichen Leben", meint er, korrigiert sich aber schnell. "Nein, stimmt nicht ganz. Einige Unterschiede gibt es schon. Einerseits ist es direkter und andererseits einfacher."
    
    "Direkter und einfacher zugleich?"
    
    "Im wahren Leben muss man eine Frau umwerben und es gibt dabei natürlich viel Spielraum für Missverständnisse. Draußen kann man noch nicht einmal wissen, ob eine Frau grundsätzlich Interesse hat, einen Mann kennenzulernen oder ob sie schon vergeben ist. Hier sind zumindest diese Fragen geklärt. Jede Frau, die alleine an einem dieser Tische sitzt, sucht eine Begleitung.
    
    Außerdem stellt man über mich die Frage, ob Interesse besteht und bekommt eine klare Antwort. Ist es ein Ja, dann ist alles gut. Wenn es hingegen ein Nein ist, dann ist die Abfuhr nicht direkt, sondern genau genommen bekomme ich sie."
    
    Ich rühre meinen Kaffee um und nehme einen Schluck. Was er sagt, ist echt nicht von der Hand zu weisen. Das System ist tatsächlich recht simpel. Ich betrachte die drei jungen Frauen, die alleine sind. Sie sind durchwegs ...
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