Kopfkino
Datum: 04.03.2022,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... aus.
„Wie macht es dich denn an?“ Sie muss kichern. War ja klar, dass er fragt.
„Willst du es deutlich?“, vergewissert sie sich.
„Bitte! Lass nichts aus“, fordert er sie mit überzeugender Stimme auf.
Sie beschreibt ihm im Detail, was sie gefühlt hat bei seinen Worten, wie ihr Körper auf die Bilder in ihrem Kopf reagiert hat. Als sie fertig ist atmet er tiefer.
„Und?“, will sie zaghaft wissen.
„Jetzt macht es mich auch an“, gesteht er. Nun ist er es, der nur noch haucht.
„Du weißt, dass ich mich nach dem Duschen nicht wieder richtig anziehe, abends?“ Sein tiefes Atmen fordert sie gerade zu auf, diese Bemerkung fallen zu lassen.
„Mh, was soll das werden, wenn es fertig ist? Willst du mir eine lange Nase machen?“ Jetzt klingt er wieder ein wenig gefasster.
„Die Nase ist nicht ganz, woran ich gerade dachte“, erklärt sie ihm mit gedämpfter Stimme.
Es herrscht Stille in der Leitung, nur schweres Atmen auf beiden Seiten.
„Was hast du denn an?“ Jetzt wagt er sich weiter vor. Sonst lachen sie über solche Dinge und machen ihre Witze darüber, aber heute ist es anders. Die Geschichte, die er erzählt hat, hat es verändert.
„Nicht so viel, ist ja warm heute Abend“, erklärt sie leise.
„Wie viel ist nicht viel?“ Seine Stimme klingt noch sanfter, als sonst.
„Nichts.“
„Oh.“
Stille in der Leitung. Sie hört ihn rascheln und knistern.
„Jetzt hab ich das selbe an, wie du“, bemerkt er dann.
„Oh.“
„ An was hast du wirklich gedacht, eben, ...
... als ich von der Nase geredet habe?“, will er nun wissen.
„Kannst du dir doch denken.“ Sie ist nicht gewillt es auszusprechen.
„Oh ja, ich kann es mir sehr genau denken und ich habe es jetzt ihn meiner Hand“, flüstert er.
„Hast du?“ Darauf war sie nicht vorbereitet.
„Hab ich!“ Sein Ton verrät, dass er denkt er sei der Herr der Lage, aber da kann sie Abhilfe schaffen.
„Wie fühlt es sich an?“ Ihre Stimme klingt plötzlich schüchtern.
„Sag du es mir?“ Wie er es sagt, ist es wie eine Herausforderung.
„Wieso?“, antwortet sie mit der gespielten Naivität eines Schulmädchens.
„Weil es dann interessanter ist.“ Wieder sind seine Worte nahezu nur noch ein Wispern.
„Es ist warm und weich und fest zugleich. Es fühlt sich wahnsinnig gut an.“ Sie hört ihn ein wenig schnaufen.
„Das trifft es genau“, sagt er mit einem einem leichten Stöhnen in seiner Stimme.
„Was denkst du, wie es sich anfühlt, was ich gerade berühre?“, erkundigt sie sich dann kaum hörbar. Er braucht einen Augenblick für seine Antwort.
„Das weiß ich genau: Es ist warm und feucht, es pulsiert förmlich, fast so wie das, was in meiner Hand ist“, gesteht er dann.
„Es pulsiert?“ Nun ist ihre Stimme wie eine Herausforderung.
„Und wie es pulsiert“, säuselt er förmlich.
„Bewegst du deine Hand?“ Es ist ein Bitten, fast ein flehen.
„Gerne, ich für dich und du für mich.“ Jetzt flüstert er. Sie hört seinen Atem schneller werden. Es ist, als würde sie seine Berührung durch das Telefon hindurch ...