Emilias Metamorphose
Datum: 01.06.2019,
Kategorien:
Verführung
Autor: Alexander vonHeron
... sinnvollen Mengen genossen wurde. Ein Achterl pro Tag, vielleicht maximal ein Viertel wäre die ideale Dosis wohl gewesen - und es zählte nicht als legitim, eine ganze nüchterne Woche sodann auf einmal nachzuholen.
Ob jedoch solch ein erhöhter Puls der Gesundheit förderlich sein konnte, musste er als Realist mehr als nur in Frage stellen. Denn jener hatte sich, seit Emilia sich von ihm verabschiedet hatte, in einer wahrlich Schwindel erregenden Höhe eingependelt. Und ihre Verabschiedung wiederum war mit der klaren Ankündigung und logischen Absicht verbunden, dass sie es diesen Abend mit zwei Männern treiben würde. Einer davon war sein Chef, der andere jemand, den offenbar weder er noch sie bislang näher kannten.
Wahnsinn, schüttelte er den Kopf.
WAHNSINN, raufte er sich die Haare.
Wie konnte er nur das je erlaubt haben.
Wie KONNTE er nur je das sogar selbst GEWOLLT haben!
Und wie hatte es denn überhaupt nur je dazu kommen können, dass das aus Emilia geworden war, was sie offenbar war und auch liebte, zu sein!
Eine Schlampe, eine Hure - obendrein sogar ohne dafür Geld zu kassieren. LUST war ihre Bezahlung. Und LUST war auch sein Lohn, den er erhalten sollte, wenn sie ihm von der Begegnung schildern würde. Wie verrückt war denn das, musste er sich diese ganz einfache Frage selbst stellen und die Antwort darauf auch gefallen lassen. Er musste irre sein, eine so hübsche und liebevolle Frau derart instrumentiert zu haben, auf dass sie wahrlich ...
... Escortdienste ausübte, ohne aber dafür oder deswegen entlohnt zu werden.
Er lachte kurz und wie verrückt in das erschreckend leere Wohnzimmer hinein, wo er auf jener Couch rastlos herumlungerte, auf der sie es gar so oft schon miteinander getrieben hatten. Jener Couch auch, wo er sie erstmals verführt und auch ... entjungfert hatte ... Und das war gar nicht so lange her, schüttelte er in sich steigerndem Unverständnis den Kopf.
Emilia! Seine Emilia! Schüchtern, unerfahren, ängstlich ... damals noch jungfräulich trotz ihrer doch bereits 22 ... das würde ihm heute niemand mehr glauben können und wollen, falls er davon sprach!
Und nun ... wie hatte das alles überhaupt nur je so kommen können, schossen derart viele Gedanken parallel aus Vergangenheit und quälender Gegenwart in seinen Kopf ein, dass dieser zu schmerzen begann.
Ein weiterer Schluck von ölig die Kehle hinunter rinnendem Whisky, der sich in seinem Magen warm zu entfalten begann: Aber es nützte nichts, im Gegenteil sogar - die Erinnerung drängte sich in ihm derart virulent auf, als würde er all das in wenigen Sekunden noch einmal erleben, wie er sie kennen und lieben gelernt hatte.
Und was ihn dazu getrieben hatte, Emilia derart zu lieben, zu verführen, zu verleiten, zu verführen und auf jenen irren Weg der ihm nun zugleich erregend wie abartig erscheinenden Geilheiten hin zu drängen, zu locken, fast zu zwingen ... und dann ... WAHNSINN.
Süßer Wahnsinn, Herz zerreißend in seiner Geilheit, die ...