Emilias Metamorphose
Datum: 01.06.2019,
Kategorien:
Verführung
Autor: Alexander vonHeron
... raubten.
Und dennoch war heute eine Premiere, die ihn sodann zu einem gediegenen Glas Rotwein greifen ließ, um einen anderen Genuss schon jetzt in sich fließen zu lassen. Heute war das erste Mal, dass seine Frau alleine unterwegs war, um jemanden zu treffen und mit ihm wohl unvorstellbar geilen Sex zu praktizieren. Bislang hatte es als unausgesprochene Bedingung gegolten, dass er zumindest als Beobachter dabei sein wollte, teils in einem Versteck, aber immerhin. Und diesmal, wo sie das erste Mal von zwei Männern gleichzeitig beglückt werden würde ...
ER verstand es selbst nicht, dass er hier nicht ein weiteres Gebot formuliert hatte, oder eben eine Regel: DU sollst deinen Mann beobachten lassen, während du von fremden Männern gefickt wirst.
Er lächelte gequält über den makabren Scherz und spülte einen viel größeren Schluck des edlen süffigen Franzosen hinunter, als er ursprünglich gedacht hatte. Sein Kopf dröhnte vom intensiven Pulsschlag und er war sich nicht sicher, ob er ihr nicht einfach nachfahren sollte.
Nachfahren und beobachten, wie auch immer das gehen konnte. Oder aber nachfahren, um dem Treiben ein Ende zu setzen.
War er hier nicht wie sein eigener Zauberlehrling, kam in ihm der beißend bittere Gedanke auf. Die er rief die Geister ... konnte er sie je loswerden. Und konnte Emilia diese Lust denn überhaupt später vielleicht je ablegen, wenn eine der Regel von ihm gezogen werden würde, dass er ... dass er aus diesem Treiben aussteigen ...
... wollte?
Aber noch war Richard nicht so weit. Er betrachtete all diese Gedanken, die ihn marterten nur als die »fast normale Anspannung« in einer Situation, wo er doch wusste, dass sein Chef und dessen Freund (den er nicht kannte), seine Frau im wahrsten Sinn des Wortes nach Strich und Faden hernehmen und durchficken würden!
Und die andere Überlegung, die ebenso immer intensiver in ihm zu ticken begann, die hatte sehr wohl mit exakt jenen Gedanken zu tun, die auch in Emilia die letzten beiden Tage sehr massiv getobt hatten. Wäre es vielleicht nicht nun spätestens an der Zeit, dieses groteske Schweigegelübde aufzuschnüren, in welchem sie beide und noch zusätzlich mit Emilias Schwester Sarah als Dreigestirn gefangen waren. War denn nicht genau das und was eben zuvor primär geschehen war, das zu jener Vereinbarung geführt hatte, nicht der eigentliche zusätzliche Auslöser von all dem, was ihnen nun langsam wieder auf den Kopf zu fallen begann.
Vielleicht wäre es um gar vieles leichter, diese Situation zu dritt nochmals zu diskutieren und die besten, aber wohl neue Schlüsse daraus zu ziehen. Und schweigen war da wohl nicht die beste Lösung, schon gar nicht ein verordnetes. Und auch qui tacet consentire videtur1 galt nicht als klassische Möglichkeit, eine Lösung in diesem selbst gestrickten Labyrinth zu finden.
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Die Fahrt im Maybach
Emilia hockte schweigsam auf der breiten Lederrückbank des bequemen Luxuswagens und starrte in die langsam sich ...