Emilias Metamorphose
Datum: 01.06.2019,
Kategorien:
Verführung
Autor: Alexander vonHeron
... abdunkelnde Landschaft, die geräuschlos an ihr vorbeigezogen wurde. Der Wagen fuhr derart ruhig, dass es ihr vorkam, als würden Kulissen an ihr vorbeigeschoben und sie säße quasi in der ersten Reihe fußfrei in der Erwartung einer gar höchst pikanten Theateraufführung, in welcher sie jedoch die Hauptrolle spielen sollte. Sie war nervös in einem Ausmaß, dass nicht fiel fehlte und sie wäre in alte Gewohnheiten zurück gefallen, wie etwa Nägel beißen oder aber das ganz dringende Bedürfnis zu verspüren, wieder einmal die Toilette aufsuchen zu müssen: Etwas, das so grotesk war, wo doch sicher kein Tropfen Harn mehr in ihrer Blase sein konnte, so oft wie sie in der letzten Stunde vor der Abfahrt eben jenes Örtchen frequentiert hatte.
Ihr leer wirkender Blick traf sich gelegentlich mit den Augen des Fahrers, der über den Rückspiegel sie sehr wohl still aber keinesfalls aufdringlich betrachtete. Es war ein dezentes Betrachten und sehr zustimmendes Mustern ihrer weiblichen Reize, von denen sie durch ihren langen Mantel nicht viel zur Schau stellte. Vielleicht mit Ausnahme ihrer Beine, die es irgendwie durch den Schlitz des Mantels geschafft hatten, sich nach außen hin zu offenbaren. Dass parallel zu den Blicken des schwarzen Fahrers sich sein vielsagendes Grinsen zu vertiefen begann, fiel Emilia sehr wohl auf. Es hauchte ihr ein ambivalentes Gefühl ein, zu spüren, an was er wohl denken musste, da er solche Botengänge für seinen Boss sicherlich nicht zum ersten Mal ...
... durchführen würde. Sie atmete tief durch und versuchte zu vermeiden, dass sich ihre Blicke noch weitere Male trafen, da sie sich einerseits grotesk schuldig zu fühlen begann und zugleich aus gar mehrfachen Gründen erregter wurde, als sie so bereits war und schon jetzt sein wollte.
War beim Einsteigen die Erregung eher noch blanke Nervosität gewesen, so kippte dieses Gefühl immer mehr in richtige erotische und sexuelle Erregung, Vorfreude gepaart mit einem Hauch von Angst, Ungewissheit und Unglauben, dass sie wirklich bereit war, das zu tun, was sich in den Augen des Fahrers so eindeutig abzeichnete. Dass sie sich der Lust und der geilen Phantasie seines Bosses und eines seiner Freunde hingeben würde ... und ... sie presste ihre Lippen zusammen, auf dass ihr nicht ein erstes Stöhnen entfuhr, welches ihre Erregung aber bestens widergespiegelt hätte. Sie konnte nicht begründen, wie in ihr diese kurze Vision zu einer Idee erwuchs, dass dieser Fahrer wohl auch oft genug in das erotische Spiel seiner beiden Herren mit eingebunden worden war und wäre.
Fast unmerklich schüttelte sie den Kopf und schalt sich lautlos, nicht an solche Dinge zu denken, die erst recht verboten und noch unmöglicher erschienen als das, was sie bis jetzt als ihr heutiges Schicksal erwartet hatte.
Ein Schwarzer - als Faktum gemeint, keinesfalls damit egal in welcher Richtung auch einer Rassismus Hin- oder Her-Debatte folgend. Nein, einfach eine Feststellung von Fakten, die man wahrlich aus ...