1. "Schwules" Internat 14-10


    Datum: 13.09.2022, Kategorien: Schwule Autor: Kleiner-Ivan

    Jede Minute, so hatte ich jedenfalls den Eindruck, wurde der Wind stärker. Die ganze Gegend war in einen rot-gelben Ton getaucht und die Bäume am Strand bogen sich in den einzelnen Windböen.
    
    Ich zog mich ebenfalls in meine Wohnung zurück und schaute durch die Schlitze der Fensterläden einen Blick nach draußen zu werfen, sah aber nicht viel. Mittlerweile hatte sich eine eigenartige Stimmung verbreitet. Es war dunkel geworden aber nicht schwarz, sondern in einem interessanten Rotton. Ich ging an ein Fenster an der Wind abgewandten Seite meiner Wohnung und öffnete es.
    
    Jetzt waren die Geräusche deutlich zu hören. Zum Rauschen des Sturms hörte ich den Aufprall des Sandes gegen meine Hütte.
    
    Wieder schellte mein Telefon. Es war wieder Dimitros.
    
    „Wir scheinen Glück zu haben. Der Hauptsturm zieht östlich an uns vorbei und wir bekommen nur die Ausläufer mit. Ich habe eben mit Limassol gesprochen, dort fliegen die ersten Dächer von den Häusern und einige Palmen an der Strandpromenade liegen flach.“
    
    „Danke für die Info, obwohl mir der Sturm hier schon reicht, bin ich froh ihn nur am Rande mitzubekommen. Was ist eigentlich mit den Leuten in der Turtelbucht?“
    
    „Mach Dir über die keine Sorgen, die haben sich rechtzeitig in einen alten Bunker aus dem 2. Weltkrieg zurückgezogen und den Sc***dkröten macht der Sturm nichts. Die haben sich sicherlich gleich in den Strand eingegraben. Ich melde mich wieder, wenn der Sturm nachlässt, sollten wir dann noch telefonieren ...
    ... können.“
    
    Als der Abend hereinbrach wurde es noch unheimlicher. Man sah nichts mehr aber die Geräusche wurden immer lauter und an Schlaf war nicht zu denken, allenfalls ein wenig dösen.
    
    Immer wieder knackte es und das Prasseln des Sands gegen die Klappläden raubte mir den Schlaf.
    
    Völlig gerädert raffte ich mich am Morgen, als es wieder ein wenig heller wurde, auf um nach dem Rechten zu sehen.
    
    Ich traute mich nicht das Fenster in Richtung Meer aufzumachen und schaute deshalb wieder hinten heraus.
    
    An der relativ windstillen Seite der Hütte hatte sich ein Wall aus rotem Sand aufgetürmt. Es stürmte nach wie vor sehr heftig und der Sand kam in roten Wellen mit. Ich machte mir Sorgen um die Stromaggregate und die Aufbereitungsanlage und beschloss mich einigermaßen Wind- und vor allem Sanddicht anzuziehen. Vorher rief ich Markus an.
    
    „Würdest Du mit mir rausgehen und die technischen Anlagen überprüfen?“
    
    „Mach ich“ sagte Markus „ich bin zwar hundemüde, hab die ganze Nacht nicht schlafen können aber ich zieh mich nur noch an und komme dann raus.“
    
    „Vergiss nicht Dich sandfest zu verpacken und setz die Schutzbrille auf“ riet ich ihm noch.
    
    „Liegt schon bereit, bis gleich.
    
    Fünfzehn Minuten später standen wir beide im Lee der Hütten und ich erklärte Markus wie ich vorgehen wollte.
    
    Geduckt und möglichst immer den Rücken zum Wind zogen wir los. Vorsichtshalber hatte ich ein paar dickere Planen bei den Maschinen gelagert. Das stellte sich als hilfreich heraus, denn an den ...
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