Die Personenschützerin
Datum: 04.11.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... entschuldige mich für unsere Verspätung. Unser Ausflug in die Wüste war dermaßen faszinierend, dass wir uns um ein paar Minuten vertan haben und zu spät umgekehrt sind. Darf ich Ihnen meine Freundin, Frau Joy Guerra, vorstellen?"
Der Scheich mustert meine Begleitung sehr aufmerksam und mit lüsternem Blick. Mich würdigt er erst in einem zweiten Moment eines Blickes und ich erkenne einen Anflug von Neid in seinen Augen. Seine Gemahlin bleibt hingegen sitzen und reicht uns über den Tisch hinweg die Hand. Als wir Platz nehmen, kleben die Augen des Scheichs immer noch an Joy. Es soll den ganzen Abend so bleiben. Nur selten schaut er zu mir her oder blickt seine Frau an.
Nach dem Dessert ziehen wir Männer uns zurück, um einen Mokka zu trinken. Der Scheich bietet mir zwar eine Zigarre an, die ich als Nichtraucher jedoch dankend ablehne. Zum Glück ist der Abzug im Raucherraum so stark, dass mich der Rauch seiner Zigarre gar nicht stört.
Unser Gespräch verläuft sehr erfolgreich. Da der Scheich seine Beziehungen zum Westen wieder verbessern will und muss, stimmt er relativ rasch meinem Vorschlag zu, die Fördermenge deutlich zu steigern.
Als wir in den Speisesaal zurückkehren unterhalten sich die Frauen sehr angeregt. Ich bleibe einen Moment an der Tür stehen und beobachte Joy. Sie wirkt absolut souverän und überrascht mich schon wieder. Als ob sie sich schon immer in solchen Kreisen bewegt hätte, plaudert sie angeregt mit der Frau des Scheichs und bringt sie sogar zum ...
... Lachen.
Als sie mich erblickt schenkt sie mir ein atemberaubendes Lächeln. Es sagt mehr als es Worte je in der Lage wären. Sie liebt mich. Das ist mir nach diesem Blick klar.
"Ihre Freundin ist eine wunderbare Frau", meint der Scheich. Er reißt mich damit aus meinen Gedanken.
"Das ist sie", antworte ich verträumt.
Nach einer herzlichen Verabschiedung, bei der der Scheich mehrfach betont, dass wir unbedingt bald wiederkommen sollen und, dass ich dabei unbedingt Joy wieder mitbringen müsse, machen wir uns auf den Weg in unsere Suite.
"Warst du erfolgreich?", erkundigt sich Joy.
"Er hat sofort zugestimmt. Das war aber auch meine leichteste Übung. Er muss sich beim Westen Pluspunkte verschaffen", erkläre ich ihr. "Wie war es bei dir."
"Die Frau des Scheichs wollte mich überreden noch ein paar Tage ohne dich zu bleiben."
"Warum machst du das nicht?", necke ich sie, "Du hast jetzt eine neue Freundin."
"Ich kann dich doch nicht allein lassen. Wer weiß, was du dann alles anstellst. Und wer soll für deine Sicherheit sorgen?"
"Wie hast du dich dann aus der Affäre gezogen? Ein einfaches Nein hätte sie sicher nicht akzeptiert."
"Das wäre einer Beleidigung gleichgekommen. So viel habe ich beim Mossad gelernt, dass Araber in dieser Beziehung äußerst empfindlich sind", erzählt sie. "Ich habe ihr für die Einladung herzlich gedankt. Da wir weiter nach Australien müssen und dort meine Anwesenheit bereits angekündigt wurde, könne ich leider nicht bleiben. Ich habe ...