1. Die Entsendung Teil 03


    Datum: 25.01.2023, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ... Aspekt hatte ich nun wirklich nicht gedacht, aber es klang nicht unplausibel. Mir lief ein Schauer über den Rücken herunter. Wenn der Chef ein Zeugenschutzprogramm erwähnte, dann hieß das tatsächlich Lebensgefahr.
    
    12. MARTIN
    
    Martin hatte ähnliche Reaktionen von dem Chef erwartet. Deshalb war er auch früher als geplant wieder zurückgekehrt und hatte die Fachfakten berichten wollen. Natürlich hatte er auch daran gedacht, dass staatliche Organisationen davon wissen sollten. Seiner Meinung nach wäre das allerdings unverzüglich erforderlich. Unwillkürlich fragte er sich, ob inzwischen auch Doktor Latter schon von dem Programm korrumpiert war. Da gab es nur wenige Möglichkeiten, gescheit zu agieren. Er brauchte mehr Informationen. Er hatte einen verlässlichen Freund beim Bundesnachrichtendienst BND. Den würde er befragen müssen.
    
    Gerade weil er sich Sorgen über Doktor Latter machte, machte er sich auch Gedanken über die Sicherheit von Daniel. Sie würden auf jeden Fall schnell ermitteln müssen. Das galt sowohl für die Stationen als auch für die Verlässlichkeit von Doktor Latter. Sobald der Chef gegangen war, diskutierte er beides mit Daniel/Danielle. Es ergab sich ein interessanter Einwurf bezüglich des Zeugenschutzprogrammes. Daniel/Danielle war der Ansicht, dass es eine hohe Sicherheit geben würde, wenn sie beide im Zeugenschutzprogramm in der Simulation drin wären. Dort könnte sie keiner identifizieren und ihre Körper wären in einer Station geschützt, die dann ...
    ... natürlich in einer sicheren Umgebung sein müsste. Aber eine solche Station wäre nur einfach zu verstecken, solange auch die Datenverbindung durch Anonymisierung geschützt wäre. Das war ein bestechender Gedanke in punkto Sicherheit, aber schwierig für eine Umsetzung.
    
    Aber zum jetzigen Zeitpunkt arbeiteten sie soundso nur mit Hypothesen. Harte Fakten über die so genannte Simulation besaßen sie nicht. Sicherheit über Doktor Latter besaßen sie auch nicht. Sie mussten so schnell als möglich Informationen bekommen. Also rief er als nächstes seinen Freund beim BND an. Der schien nicht so überrascht zu sein, aber er wollte auf jeden Fall ein Treffen mit ihnen beiden haben. Ein persönliches -- er vertraute weder Telefon noch Internet.
    
    Martin ließ sich darauf ein. Er vertraute diesem Freund, den er seit Jahrzehnten kannte. Er sah ein, dass abhörsichere Gespräche schwierig waren und ein persönliches Gespräch sehr viel informativer und sicherer war. Also stürzte er sich in die Reisevorbereitung, um das Treffen in einem kleinen Gasthaus im Bayerischen Wald vorzubereiten. Daniel/Danielle sah die Notwendigkeit eines Gespräches zwar auch ein, war aber wenig begeistert in weiblicher Verkleidung zu reisen. Er musste erst Überzeugungsarbeit leisten:
    
    „Ich habe Dich meinem Freund gegenüber nur als ‚eine Mitarbeiterin' identifiziert. Er weiß nur, dass ich bei dem verdeckten Auftrag mit ‚ihr' in der Simulation als Paar ermittele. Also können wir Dich im Gasthof nur als meine Freundin Danielle ...
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