Ein mörderischer Fick
Datum: 22.06.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAlexis_Q
... trotzdem meine Finger von ihr lassen."
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Naomi sah sich in der Wohnung ihrer Klientin um. Sie hätte angesichts des großzügigen Spesenrahmens - Sharona war eine wohlhabende Frau und gewillt, für ihre Verteidigung keine Kosten zu scheuen - auch einen Privatdetektiv engagieren können, hatte aber beschlossen, zunächst auf eigene Faust nach Informationen zu suchen. Natürlich hatte die Polizei bereits eine Durchsuchung durchgeführt, aber offenbar nichts von Bedeutung entdeckt. Nur ein Notizbuch mit Initialen und Daten war als Beweismittel registriert worden, Naomi hatte sich eine Kopie geben lassen.
Die Wohnung wirkte ordentlich, als wäre die Besitzerin nur kurz shoppen gegangen. Nachdem sie in den anderen Räumen nichts Auffälliges gefunden hatte, riß Naomi die Schränke im Schlafzimmer auf und inspizierte den Inhalt. Elegante Abendkleider, dazu deutlich aufreizendere Outfits und Spitzenunterwäsche, eine Schublade mit Sexspielzeugen wie Vibratoren und Dildos.
Im letzten Schrank befanden sich ein TV-Gerät mit Videorecorder, eine Videokamera und eine Reihe von säuberlich beschrifteten Kassetten. Die Buchstaben und Zahlen auf den Etiketten glichen denen im Notizbuch. Naomi nahm eine Kassette mit der Aufschrift "JK, 04/30" heraus, legte sie in den Rekorder und drückte auf "Play".
Auf dem Bildschirm erschienen Sharona und ein der Anwältin unbekannter Mann, beide in Unterwäsche. Sie zogen einander aus und liebkosten ihre Körper. Sharona kniete sich hin und nahm den Penis ...
... des Mannes in ihren Mund. Nach einem kurzen Vorspiel stieß sie ihn aufs Bett, setzte sich auf ihn und begann ihn zu reiten.
Naomi hatte ein schlechtes Gewissen dabei, so in das Intimleben ihrer Klientin einzudringen, aber sie konnte ihren Blick nicht von der Szene abwenden. Rasch reduzierte sie die Lautstärke, als Sharonas Stöhnen anschwoll. Es war ein kehliger, lustvoller Laut. Sharonas feste, üppige Brüste sprangen auf und ab, während sie sich mit tiefen Stößen Befriedigung holte und schließlich mit einem Aufschrei zum Höhepunkt kam.
Ich wünschte, ich könnte solche Orgasmen haben, schoß es Naomi unwillkürlich durch den Kopf, doch sofort schämte sie sich dafür. Schließlich hatte sie hier eine berufliche Aufgabe zu erfüllen. Dennoch konnte sie ihre Erregung nicht verleugnen. Am liebsten hätte sie gleich masturbiert, doch sie zwang sich, den Schrank wieder zu verschließen und wandte sich den kopierten Seiten aus dem Notizbuch zu.
Offenbar handelte es sich um Sharonas Treffen mit ihren Liebhabern. Der letzte Eintrag, "DW, 05/06", bedurfte wohl keiner weiteren Erklärung. Die Zeile darüber lautete "MS, 05/04". Auf der letzten Seite waren zu den Initialen passende Telefonnummern angegeben. Naomi griff nach dem Telefon auf dem Nachtkästchen und wählte die unter MS aufgelistete Nummer. Bestimmt hatte die Polizei schon Kontakt mit Sharonas anderen Liebhabern aufgenommen, aber vielleicht konnte ihnen Naomi trotzdem nützliche Informationen entlocken.
"Ja?", meldete sich eine ...