Ein mörderischer Fick
Datum: 22.06.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAlexis_Q
... männliche Stimme unwirsch. "Guten Tag, mein Name ist Naomi Feldman. Ich bin Anwältin und vertrete Sharona Har...", doch der Mann hatte bereits aufgelegt. Seufzend nahm sich Naomi den nächsten Eintrag vor. JK, offenbar Sharonas Gespiele in dem Video, das sie gerade betrachtet hatte. "John Keating?", meldete er sich sofort.
"Ja, hab gehört, daß die gute Sharona in der Scheiße steckt", sagte er, nachdem Naomi sich vorgestellt hatte. "Sowas mußte ja mal passieren." - "Wie meinen Sie das?", fragte Naomi alarmiert. "War nur so dahingesagt. Ich hatte einfach immer ein ungutes Gefühl dabei, wie sie in der Gegend rumvögelt. Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht wirklich weiterhelfen. Aber vielleicht können wir uns ja treffen? Sie klingen sehr charmant. Wie ich Sharona kenne, hat sie sich sicher eine sexy Anwältin genommen."
Naomi dachte einen Moment nach. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken daran, einen Mann zu treffen, den sie gerade in einem Sexvideo gesehen hatte. Aber sie konnte keine Chance auslassen, an wertvolle Informationen zu kommen. "Also gut. Heute um acht?"
*
"Ich habe doch schon alles der Polizei erzählt", murmelte Joan Trevalli mit gesenktem Blick. "Ich weiß. Aber es ist wirklich wichtig, daß Sie es noch einmal wiederholen", sagte Naomi in beruhigendem Tonfall. "Wir wollen doch kein Detail übersehen. Schließlich geht es um einen Mordfall." - "Ja, Sie haben recht."
Die Zeugin hatte darauf bestanden, sich mit Naomi auf einer Parkbank zu treffen und äußerste ...
... Diskretion verlangt. Kein Wunder, schließlich war sie verheiratet und mit einem Liebhaber in dem Hotel gewesen. Angesichts ihres Anblicks erstaunte Naomi das. Trevalli war eine unscheinbare, leicht übergewichtige Frau Mitte Vierzig mit unreiner Haut und stumpfem kastanienbraunem Haar.
"Bitte, schildern Sie mir ganz genau alles, was Sie gesehen haben", ermutigte Naomi sie. "Also gut. Ich bin um zehn mit meinem...Freund auf das Zimmer gegangen, und wir haben...Naja, kurz nach eins bin ich allein runter in die Bar auf einen Drink, und als ich aus der Türe komme, sehe ich diese Frau aus dem Nachbarzimmer stürmen, Miss Harding. Sie wirkte ziemlich aufgeregt und hatte es sehr eilig."
"Sie konnten sie zweifelsfrei identifizieren?" - "Ja. Ja, ich bin sicher, sie war es." - "Und konnten Sie irgendwelche Geräusche aus dem Nebenzimmer hören?" - "Nein, aber die Wände sind dort recht dick, und wir waren die ganze Zeit...miteinander beschäftigt und wohl selbst nicht gerade leise." - "In Ordnung. Bitte fahren Sie fort." - "Das ist schon alles. Mehr weiß ich wirklich nicht."
Doch Naomi spürte, daß Trevalli ihr etwas verheimlichte. "Mrs. Trevalli, falls es noch irgendetwas gibt, das Sie mir sagen können, bitte tun Sie es jetzt. Sie wollen doch nicht, daß eine Unschuldige lebenslang ins Gefängnis kommt?" - "Nein! Natürlich nicht. Aber..." Joan Trevalli war den Tränen nahe, sie schien mit sich selbst zu kämpfen. "Können Sie mir garantieren, daß ich nicht vor Gericht aussagen muß? Bitte, ...