Zivildienst - Teil 5
Datum: 04.05.2023,
Kategorien:
CMNF
Autor: joda36
... Zeit brauchen, um sich daran zu gewöhnen, dass ich im Rollstuhl sitze und bis er sich ganz normal gibt und nicht übervorsichtig auf jeden Handstreich oder jede Silbe achtet. Ich muss ja zugeben, dass ich auch einige Zeit daran zu knabbern habe. Ich lehne mich an seine Schulter und sitze einfach so neben ihm. Onkel Willi legt seinen Arm um meine Schulter und streichelt meinen Arm. „Magst Du mich nicht mal am Wochenende in Berlin besuchen? Da kannst du erleben, wie gut ich mit meinem Leben im Rollstuhl zurechtkomme und ich kann dir die Stadt zeigen.“ Onkel Willi zögert mit seiner Antwort. „Aber ich will Dir da keine Umstände bereiten.“ Ich versuche, seine Bedenken auszuräumen. „Von wegen Umstände. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich mal besuchen kommt. Das ist für mich einfacher, als hier runter zu fahren“. Onkel Willi zögert wieder mit seiner Antwort. „Okay, du hast recht. Ich muss aber zuerst mal schauen, wann ich mir ein Wochenende frei nehmen kann. Am besten ich rufe Dich am Montag oder Dienstag an. Dann können wir gleich das Datum festmachen. Versprochen.“ Meine Freude ist riesengroß. Wenn Onkel Willi etwas versprochen hat, hat er bislang immer Wort gehalten. Nach dem Wochenende wird er sicherlich seine Hemmungen und Vorurteile über Bord geworfen haben. Auch wenn es nicht so sein wird wie früher, ist es sicherlich schön, wieder mit meinem Lieblingsonkel mehr Kontakt zu haben.
Mit Schwung gebe ich meinem Onkel einen Klaps auf den Oberschenkel. „Komm, lass uns wieder zu ...
... den anderen an den Tisch gehen. Uns entgeht sonst der schönste Klatsch und Tratsch. Schiebst Du mir meinen Rollstuhl wieder ran?“ Onkel Willi steht auf und reibt sich seinen Oberschenkel. Ich habe wohl recht heftig draufgehauen. „Also eins muss man dir lassen, Doro. Deine Oberschenkelklatscher sind immer noch die Besten.“ Er schiebt meinen Rollstuhl heran und ich setze mich in meinen Rollstuhl. Gemeinsam gehen wir zurück an den Tisch. Felix scheint froh zu sein, dass ich wieder in seine Nähe komme. Das ist wohl etwas zu viel Tratsch für ihn.
Die Geburtstagsrunde nähert sich dem Ende. Die ersten rutschen bereits recht ungeduldig von einer Pobacke zur Anderen und versuchen die beste Gelegenheit zu abzupassen und sich zu verabschieden. Erfahrungsgemäß nutzen die anderen den Zeitpunkt, um ebenfalls aufzubrechen. Tante Judith macht den Anfang. Sie hat heute Nachtschicht und will sich noch zu Hause umziehen, bevor sie zum Dienst fährt. Wie erwartet verabschieden sich auch die anderen Geburtstagsgäste. Endlich ist es geschafft. Die Geburtstagsfeier ist vorüber. Meine Mutter und Felix räumen den Tisch ab und stellen den Geschirrspüler an, während ich mich noch eine Weile mit meinem Vater unterhalte.
Der Rest des Tages ist ganz entspannt. Wir sitzen im Wohnzimmer und unterhalten uns über dies und jenes. Felix erzählt von seinem Zivildienst und seinen Zukunftsplänen. Meine Eltern sind ganz angetan von Felix. Felix ist auch ganz interessiert, was meine Eltern so machen und sammelt ...