Krankenpflege mir Happyend
Datum: 05.06.2023,
Kategorien:
Schwule
Autor: Max Gliefort
... auch immer mit dem Rad zur Arbeit fahren, er hat doch ein Auto. Okay, es ist nicht weit, aber trotzdem. Lars wäre jetzt bestimmt nicht krank im Bett, wenn er nicht auf diesem Öko-Trip wäre. Ja klar, denkt Bernie, jetzt ist Lars selber schuld. Nein, er ist schuld, er ganz alleine. Er hätte nur den Anorak.... "Es ist wirklich nett von Dir, dass Du auf Lars achtgibst", Nadine reißt Bernie aus seinen Gedanken, "ich kann nicht länger hierbleiben, sein Vater muss versorgt werden. Ach ja, Bernie, die Medikamente für Lars stehen hier." Sie zeigt auf ein kleines Tablett, verschiedene Medikamente sind dort deponiert. "Es ist alles genau aufgeschrieben, was er wann nehmen muss", klärt Nadine ihn noch auf.
Bernie lächelt sie an, "Ich schaff das schon."
"Fein, dann gehe ich jetzt."
Sie streicht ihrem Sohn über das Haar und lächelt ihn so an, wie es nur eine Mutter kann.
"Tschüs Mama." Kommt es leise von Lars.
Es ist ihr anzusehen, dass sie am liebsten bleiben würde, aber es geht einfach nicht. Sie seufzt.
Bernie begleitet sie zur Tür, "Du Nadine?"
"Ja, was ist denn?"
Bernie erzählt Nadine von seinen Gewissensbissen und wird von ihr beruhigt.
"Bernie, mach dich nicht verrückt. Dass Lars krank geworden ist, hat nichts mit dem Anorak tun." Sie kommt ganz nahe zu ihm hin und streicht ihm über das Haar, "Es ist schön, dass Lars einen so guten Freund hat."
"Danke."
"Ich habe dir zu danken, Bernie. So, ich lasse dich nun alleine. Eins noch, wenn du dich durch ...
... irgendwas überfordert siehst, dann scheue dich bitte nicht davor mich oder den Arzt zu rufen."
"Mache ich."
"Schön, auf Wiedersehen."
"Tschüss Nadine."
Lars Mutter dreht sich nochmal um, "Die Telefonnummer des Arztes hängt am Kühlschrank. Dr. Büttner. Jetzt gehe ich aber wirklich." Nadine lacht, wendet sich um und geht auf ihr Auto zu.
Bernie schaut ihr aus der offenen Tür nach, bis sie außer Sicht ist und geht dann leise zu Lars.
Auf dem Nachttisch steht eine große Schüssel mit Wasser, ein Waschlappen hängt an ihrem Rand. Als Bernie den Schweiß auf der Stirn seines Freundes sieht, ahnt er, wofür das gut sein soll. Er taucht den Lappen ins Wasser und wringt ihn aus. Etwas unbeholfen, aber sehr behutsam wischt er Lars damit über die Stirn.
Lars lächelt ihn müde an, "Vielen Dank Bernie, das tut gut."
Bernie erwidert das lächeln, er kommt sich ein wenig komisch vor. Er hat noch nie als Krankenpfleger fungiert.
"Kann ich sonst noch etwas für dich tun?", fragt er seinen kranken Freund.
Lars schüttelt seinen Kopf, "Bleib einfach nur bei mir."
Bernie schaut sich um, neben dem Bett steht ein Sessel, Nadine muss ihn aus dem Wohnzimmer hierher gestellt haben. Er passt nicht zur Einrichtung. Bernie zieht den Sessel näher ans Bett, setzt sich bequem hin und betrachtet Lars. Eine Weile herrscht Ruhe, die nur durch schweres Atmen und gelegentliches Husten unterbrochen wird.
Diese Geräusche sind nicht angenehm, um sie zu übertönen beginnt Bernie leise zu ...