1. Teach In


    Datum: 15.06.2023, Kategorien: CMNF Autor: LaVie

    ... Tischplatte knalle. Autsch! Ich sehe Sterne. Er ist da, aber nicht fühlbar. Nur ein vager Schatten.
    
    "War ich das?", fragt er nach einer Weile und blickt auf die Pfütze unter mir.
    
    Ich könnte ihm sagen, dass es mein Saft ist, den er mit seiner Reibung herausgekitzelt hat, dass es aber mein Orgasmus war, der mich so besinnungslos gemacht hat. Dass aber letztendlich alles seine Schuld war, weil er sexy, machthungrig und gefühlvoll ist. Und auch meine, weil ich mich darauf eingelassen habe. Aber ich erspare ihm meinen Monolog und antworte knapp:
    
    "Ja, warst du."
    
    "Oh. Das ist sehr ungewöhnlich!", er betrachtet seinen Penis, der zu einem kleinen Hügel zusammengeschrumpft ist, und zieht das Kondom ab. "Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht wehgetan!"
    
    Ich setze mich auf und betrachte ihn. Er ist schön, nass und verklebt und erschöpft. Und gleichzeitig vibriert er. Ich möchte ihn nochmal nehmen. Schweißig und locker. Ich will sehen, was seine Hände vollbringen können, wenn sie wissen, wie weit sie gehen sollen. Aber ich darf nicht.
    
    "Nein, alles ist in Ordnung. Sie waren ein guter Liebhaber!", sage ich.
    
    "Denken Sie? Ich bin etwas aus der Übung. Es ist lange her, dass ich mit einer Frau intim war.", erklärt er.
    
    "Keine Kolleginnen auf Weiterbildungen?", wundere ich mich.
    
    "Fräulein Weise, denken Sie wirklich, dass eine Frau mit einem meckernden Mann meines Alters ausgeht?"
    
    "Dass sich jemand durch die Dornenhecke quält und Dornröschen aufweckt? Ich vermute nicht!", ...
    ... grinse ich.
    
    "Sehen Sie! Es ist hoffnungslos. Geschlechtsverkehr wird ohnehin überbewertet!", ruft er. Herr Steinmann steht da und stützt die Hände in die Hüften.
    
    "Nein, wird er nicht. Er wird falsch bewertet. Sex wird zu sehr als Mittel der Fortpflanzung betrachtet anstatt als Zeichen von Nähe. Menschen brauchen Nähe! Es muss ja nicht gleich Sex sein, aber Berührungen sind wichtig!", widerspreche ich. "Jedes Streicheln, jeder Kuss ist eine Frage 'Ist das in Ordnung?' und jedes entspannte Ausatmen ein 'Ja, ist es!' Das können Worte nichtmal annähernd bewirken! Eine körperliche Grenze zu überschreiten ist schwieriger, aber man wird länger dafür belohnt."
    
    "Sie haben mich nicht verstanden, Fräulein Weise. Es ist nicht so, dass ich keine Nähe möchte. Ich bekomme sie nicht.", brummt er.
    
    "Sie lassen keine Nähe zu. Sie halten ständig Ausschau nach negativen Meinungen. Positive nehmen Sie nicht wahr. Deswegen würden Sie bei einer Frau nur wahrnehmen, dass ihr Ihre Hose nicht gefällt. Aber Sie würden niemals sehen, dass sie Ihre Krawatte mag. Sie würden es einfach überhören.", erkläre ich.
    
    "Denken Sie das?", fragt er.
    
    "Ja, das denke ich.", antworte ich und streiche ihm über die Hüften. "Menschen sind gut und schlecht. Aber wenn Sie nur Schlechtes sehen, können Sie nichts Gutes empfangen. Und Sie haben Gutes empfangen: Mich."
    
    "Nachdem ich Ihnen solche Angst gemacht habe!", er legt meine Hände auf den Tisch. "Das war nicht nett von mir. Das tut mir sehr leid"
    
    "Es ...