Au-Pair 15
Datum: 08.08.2023,
Kategorien:
Reif
Autor: A-Beatrye
Das Erbe des Grafen
von Jacqueline_K
Ich saß wie ein Häufchen Elend in der Höhle, die auf mich jetzt vollkommen fremd, wenn nicht sogar tot wirkte. Er war nicht mehr da. Die Männer von der Gerichtsmedizin, die ihn nach dem Tod abgeholt hatten und denen ich mich als seine Frau vorgestellt hatte, obwohl ich noch immer nicht sicher war, ob diese Nacht nur ein wilder Traum gewesen war, hatten mich wie eine Erbschleicherin angeschaut. Und als der Brief von seinem Anwalt kam, der an Jacqueline von Avin adressiert war, war es noch mal schlimmer geworden. Am liebsten wollte ich all mein Zeug packen und verschwinden. Dieses Ende hatte ich nicht gewollt. Es fühlte sich so an, als hätte ich ihn umgebracht. Ich heulte mich irgendwann in den Schlaf.
Am nächsten Morgen war ich nicht mehr alleine in der Höhle. Ein Mann, fast so alt wie mein Anton, saß am Tisch und schien auf mich zu warten. Vor ihm auf dem Tisch lag mein Rucksack.
„Ich habe hier nichts geklaut“, versuchte ich mich zu entschuldigen.
„Das würde dir auch schwerfallen, hier in dieser Höhle gehört dir alles.“
„Nein, mir gehört hier nichts. Ich war nur eine Zeit zu Gast.“
„Und hast meinen alten Freund seine letzten Wochen versüßt. Er wusste, dass seine Zeit gekommen ist. Ich weiß nicht, ob er sich bei dir für die Zeit bedankt hat.“
„Doch, das hat er“, flüsterte ich und schlug die Hände vor mein Gesicht.
„Dann ist es nur gerecht, dass du ihn beerbst. Es ist eh nicht viel. Der größte Teil bekommt seine ...
... Enkelin. Die einzige aus der Familie, die ihn immer mal besucht hat.“
„Wie heißt sie“.
„Das ist der Witz. Sie heißt Jacky von Avin.“
Mir verschlug es die Sprache. Es war der Name, mit dem ich einen Monat durch Kroatien und Italien gereist war. Ich wusste, dass dieser Name auch einer jungen Frau gehörte, die aus Australien stammte und die als Rucksacktouristin in Europa unterwegs war. Und jetzt war sie die Erbin von meinem Anton.
„Aber Moment, die meisten in dieser Stadt kannten mich auch nur als Jacky. Aber Sie wissen schon, dass ich nicht Jacky bin?“
„Das weiß ich und das wusste auch Anton. Hier das sind die nun gültigen Besitzurkunden für dieses Haus. Ließ den Namen.“
Ich lass ihn: „Jacqueline von Avin, geborene Tributaris. Aufgenommen als Barones ohne Land.“
„Was bedeutet das?“
„Das bedeutet, dass du dich nun hier offiziell als Baronin Jacqueline von Avin betiteln dürftest, aber für die gesamte restliche Welt bist du weiter Jacqueline Tributaris. Aber egal wie du dich nennen wirst, du erbst dieses Haus und 25.000 Dollar, die auf der hiesigen Bank liegen. Leider kannst du sie dir nur mit einem Pass in anderen Teilen des Landes auszahlen lassen. Zusätzlich erhältst du die treuhänderische Vollmacht über ein zweites Konto, von dem du allerdings ohne Pass auch nichts abheben kannst. Dort befindet sich der gesamte Besitz von Anton drauf: etwas über 24.5 Millionen Dollar. Das Erbe für seine Enkelin. Leider habe ich nie herausbekommen, wo genau sie lebt. Ich ...