Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 1 - Das Familienmädchen
Datum: 25.10.2023,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: nudin
... Noch mehr als zuvor bei dem alten Mann verunsicherte sie das. Und diesmal lag keine Hand Nadines in der ihren. Sie spürte, dass sie unwillkürlich rote Wangen bekam. Und dennoch, sie wollte bleiben, dem standhalten, nichts verbergen. Alles andere wäre ihr noch peinlicher gewesen. Vor Nadine. Vor ihm.
Sie war heilfroh, als er sich gleich darauf verabschiedete und weiterlief.
Sie setzten ihren kleinen Spaziergang fort und kamen nah an ihrer Decke vorbei. Nadine wollte weiter, nach den Kindern sehen. Inês war froh, ihre erste öffentliche Mutprobe hinter sich zu haben und ließ Nadine ziehen. Sie legte sich erleichtert hin und schloss die Augen. - Das ist also FKK, ja? Oh mein Gott, das ist viel zu nervenaufreibend für mich. - Und doch, sie spürte, dass sie es konnte. Was in ihrem Inneren tatsächlich überwog, war Stolz. Und das Gefühl, das Schlimmste hinter sich zu haben. Sie musste grinsen. - War es denn so schlimm, Inês? Oder nicht doch eher schön? Schön aufregend?
„Sag mal,“ hörte Inês, die ein wenig vor sich hingedämmert hatte, die Stimme von Nadine über sich, „darf ich mal fragen: Du bist echt noch unberührt?“
Inês
richtete sich auf. „Unbe…?“ Dieses Wort kannte sie nicht, jedenfalls konnte sie es sich nicht sogleich erklären. Doch als Nadine in Richtung ihres Schoßes schaute und dazu mit dem Kopf dorthin nickte, verstand sie. „Ach so…“ Sie zuckte die Schultern. „Ja. Bin ich.“ Sie atmete tief durch, dann setzte sie wieder an: „Meine Familie ist sehr streng, ...
... weißt Du. Also sehr, wie sagt man…?“
„Konservativ? Religiös?“
„Ja, genau. Kein Sex vor der Ehe und so. – Na ja, und außerdem…“ Sie brach ab und rang nach Worten.
„Ja?“
„Außerdem wollte mich wohl auch keiner.“
„Waas?“ rief Nadine ungläubig aus.
„Na ja… Mich haben die Jungs nie beachtet.“
„Dich?! Nie beachtet?! Inês, Du hast doch einen Knall!“
„Nein, wirklich. Ich trug immer eine dicke Brille. Und immer lange Röcke und so.“ Sie bemerkte, wie Nadine ungläubig den Kopf schüttelte. „Doch, doch, nicht so hübsch wie die anderen Mädchen…“
„Ach komm! Du bist eines der hübschesten, bestgewachsenen, aufregendsten Mädchen, die ich kenne.“
„Danke. - Aber das war nicht immer so.“
„Und die Brille? Wo ist die?“
„Das erste, was ich hier in Berlin von meinem ersparten Geld gemacht habe: Kontaktlinsen.“
„Ach stimmt, Du hast ja so Sachen dafür im Bad. - Ich hätte Dich auch mit Brille wunderschön gefunden!“ Nadine setzte sich zu ihr auf die Decke.
Inês nahm ihre Hand. „Ja, vielleicht. Aber es ist auch einfach besser, ich fühle mich freier so. Irgendwie verwandelt, weißt Du? – Und einen kurzen Rock habe ich mir auch gekauft. Meinen ersten Minirock überhaupt.“
„Und dann gleich so schön kurz…“
Inês lächelte. „Oh je, erinnere mich nicht daran! Das war mir so peinlich.“
„Was? Warum?“
„Ganz ehrlich, den Rock hatte ich an dem Tag, als ich zu Dir kam, zum ersten Mal an. Ich hatte mich nämlich gar nicht getraut, den wirklich anzuziehen. Und als Du mich ...