1. Weeslower Chroniken VII - 2003 Jasmin und Alexandra auf Kreta - Kapitel 2 - Ein zu langer Abend


    Datum: 23.02.2024, Kategorien: Schamsituation Autor: nudin

    ... tanzte man zu sechst Sirtaki. Und trank. Und lachte.
    
    Es klopfte. Es klopfte lauter. Eine Männerstimme rief ihre Namen. Jasmin erwachte zuerst, richtete stöhnend ihren Oberkörper auf. Wo war sie? Ach so, ja, bei Kostas, soviel wusste sie noch. Er hatte sie auf eines seiner Gästezimmer gebracht, als klar war, dass die beiden Mädchen viel zu betrunken waren, um noch heim ins Hotel fahren zu können. Hotel? Jasmins Atem stockte. – Verdammt! Sie mussten ja heute abreisen! Wie spät war es? Panisch suchte Jasmin ihr Handy. Zwischendurch wieder das Klopfen, das Rufen. - Oh Gott, schon acht! Um ein Uhr Uhr flogen sie!
    
    „Alexandra!“ rief sie aus und schüttelte die Schlafende neben sich an der Schulter. Alexandra hatte ihr Sommerkleidchen noch an, aber das Laken, das Kostas oder wer auch immer über sie gedeckt hatte, hatte sie abgeworfen und lag am Boden. Jasmin selbst war nackt. Ihr Kleid lag auf dem Boden neben dem Bett. „Alexandra!“ rief sie erneut. „Kostas! Komm rein!“
    
    Die Tür öffnete sich und vorsichtig schaute Kostas in den Raum. Jasmin erhob sich mühevoll vom Bett. Sie hatte etwas früher aufgehört mit Wein und Raki als ihre Freundin, war am Ende auf Wasser umgestiegen. Trotzdem hämmerte es in ihrem Schädel wie verrückt. „Oh Gott, wir müssen los! Alexandra!“
    
    Plötzlich schlug Alexandra die Augen auf, sah sich erschrocken um, hielt sich eine Hand vor den Mund und stürmte an beiden vorbei zum Bad. Jasmin und Kostas hörten nur noch die Würgegeräusche und sahen einander ...
    ... ratlos an.
    
    Jasmin steckte ihren Kopf durch einen Türspalt. „Alexandra, es hilft nichts, wir müssen los! Wir haben nur noch fünf Stunden, und wir brauchen mindestens eineinhalb bis ins Hotel!“
    
    Als Antwort nur ein verweifeltes Stöhnen und dann wieder Würgen.
    
    Jasmin wartete kurz ab. Dann sagte sie leise: „Alexandra, komm!“
    
    „Nein!“ kam es aus dem Bad.
    
    „Dann lasse ich Dich hier!“ rief Jasmin ungeduldig aus. „Ich muss zurück nach Weeslow!“ Sofort hielt sie ihren Kopf, denn das eigene laute Rufen schmerzte im Schädel.
    
    Sie hörte ein Rumpeln im Bad, dann Wasser ins Waschbecken laufen und ein Prusten. Alexandra schaute durch den Türrahmen heraus. „Jasmin, ich bleibe auf der Insel.“
    
    „Wie bitte?“
    
    „Ich bleibe. Flieg allein.“
    
    „Das meinst Du nicht ernst, oder?“
    
    Alexandra kam aus dem Bad und ließ sich auf das Bett fallen. „Was soll ich zu Hause?“
    
    „Arbeiten?“ fragte Jasmin verständnislos. „Die Sparkasse?“
    
    „Ich habe noch eine Woche frei.“ Alexandra richtete sich mühsam auf. „Hatte ich eigentlich für Renovierungssachen und so geplant, aber ist ja jetzt auch scheißegal, wo Gregor ausgezogen ist. Das kann warten.“ Sie ließ sich wieder zurück fallen und stöhnte.
    
    „Du willst wirklich bleiben?“ Jasmin vergaß für einen Moment ihre Hektik und setzte sich neben die Freundin.“
    
    Alexandra richtete sich wieder auf, aber sprach mit weiter geschlossenen Augen. „Du ehrlich, den Gedanken hatte ich schon seit Tagen. Aber mir fehlte irgendwie die Vorstellungskraft, allein auf ...