1. Muss ich wirklich ganz nackt sein... (1)


    Datum: 09.03.2024, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    Die Geschichte und die Namen sind frei erfunden. Eine allfällige Namensgleichheit ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.
    
    Cordula:
    
    Ich heiße Cordula Schütz, bin seit 6 Jahren geschieden und habe seither allein für meinen Sohn Daniel, der die letzte Klasse im Gymnasium besucht, zu sorgen. Es war ein Schock, als mein Mann damals nach Verwicklung in einen Bestechungsskandal mit seiner Freundin sang- und klanglos aus Deutschland verschwand und nichts mehr von sich hören ließ. Ich stand plötzlich allein da mit der Elektrofirma und musste alles verkaufen, um die Schulden zu bezahlen, für die ich unterschrieben hatte. Bisher hatte ich mich nur um den Haushalt kümmern müssen, doch nun musste ich mir einen Job suchen. Ich arbeitete wieder in dem Beruf, den ich erlernt hatte, nämlich als Werbegraphikerin und schon bald hatte ich einen ziemlich guten Ruf in der Branche. Und so kam es, dass ich mich vor einem Jahr entschloss, mich selbständig zu machen und eine eigene Werbeagentur zu gründen. Einiges hatte ich mir inzwischen zusammengespart, doch das reichte noch nicht aus und so musste ich natürlich zur Firmengründung auch Fremdmittel in Anspruch nehmen. Meine Hausbank machte ein vernünftiges Finanzierungskonzept, wobei auch vorgesehen war, dass ich diverse Versicherungen abschließe. Es war ziemlich alles unterschriftsreif, doch da verlangte die Versicherung, dass ich mich zuvor noch vom Versicherungsarzt untersuchen lasse.
    
    Mein Versicherungsvertreter: „Frau Schütz, das ...
    ... ist bei solchen Verträgen üblich, schließlich wollen wir kein unnötiges Risiko eingehen!“
    
    Ich: „Ja, das sehe ich ein. Das kann ja meine Hausärztin machen!“
    
    Doch er: „Leider nicht. Wir haben unseren eigenen Versicherungsarzt, der diese Untersuchungen durchführt. Sie müssen also zu Herrn Dr. Müller gehen. Ich gebe Ihnen eine Karte, dann können sie selbst einen Termin für die Untersuchung ausmachen!“
    
    Er gab mir also eine Karte von diesem Arzt. Der Name kam mir bekannt vor. Ja genau, es handelte sich um Dr. Helmut Müller, mit dessen Sohn Sven ich vor 20 Jahren die Schulbank gedrückt hatte. Dr. Müller war also schon um die 65 Jahre alt und ich kannte ihn als freundlichen älteren Herren. Jetzt machte ich mir keine Sorgen mehr, denn diese Untersuchung wird dann ja wohl reine Formsache sein.
    
    Helmut:
    
    Ich bin 64 und habe seit vielen Jahren eine Praxis als Allgemeinmediziner. Langsam ist es Zeit ans Aufhören zu denken. Mein Sohn Sven wurde ebenfalls Arzt und ordiniert bereits in meiner Praxis, die er dann in ein bis zwei Jahren ganz übernehmen wird.
    
    Naja, es ist schon ziemlich zäh, wenn man in einer Kleinstadt als praktischer Arzt eine Ordination betreibt, aber nach einer anfänglichen Durststrecke geht es mir seit einigen Jahren ziemlich gut, da es mir gelungen ist, mit einigen Versicherungsunternehmen einen Vertrag abzuschließen, damit ich für sie Untersuchungen durchführe. Ich habe mich schon damit abgefunden, dass im Wartezimmer eher ältere Personen sitzen und nicht ...
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