Nackt überrascht (Teil 2 - Theater)
Datum: 28.07.2019,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: Anonym
... vollständig entblößt und das aus allernächster Nähe. Ich spürte förmlich, wie sie mich mit ihren Blicken verschlangen und wohl jeden Millimeter meines Körpers unter die Lupe nahmen. Diesen Moment hatte ich gefürchtet und es war dies der beschämendste Augenblick meines Lebens. Auch wenn ja nur 300 Leute im Saal waren, so hatte ich den Eindruck, dass mich nun die ganze Stadt in- und auswendig kennt. Jedes noch so winzige Detail an mir war nun vollständig öffentlich. Massiver hätte meine Zurschaustellung wohl nicht ausfallen können.
Mir fiel ein Stein vom Herzen, als das Abschreiten der ersten Reihen beendet war und ich nun inmitten der Bühne stand. Aber die Blicke der Zuseher waren immer noch auf mich gerichtet, nur eben nicht mehr aus allernächster Nähe. Ich hatte nun nicht mehr Zeit, an meine Nacktheit zu denken, denn ich musste mich auf meinen Text konzentrieren, aber dennoch fühlte ich die vielen Augen auf meinem Körper. Ach, wenn es doch schon bloß vorbei wäre! Mein Auftritt erschien mir vorerst wie eine Ewigkeit und mit der Zeit wurde es auch etwas einfacher, mich inmitten so vieler Leute trotz meiner vollständigen Nacktheit ungezwungen zu bewegen.
Ich bin sicher nicht exhibitionistisch veranlagt, ganz im Gegenteil, doch da gab es etwas, was mich trotz aller Scham an dieser Situation faszinierte. Diese uneingeschränkte Nacktheit, dieses vollständig Ausgeliefertsein, trotz dieser unendlichen Scham eine gewisse Süße zu empfinden. Ich schwebte wie in Trance über die ...
... Bühne und hörte mich wie aus weiter Ferne meinen Text aufsagen. Und dann kam schließlich jene Szene, in der ich von Ulrich mehr als ausgiebig begrapscht wurde. Nur diesmal geschah es vor 300 Leuten, die mit ansehen konnten, wie seine Hände über meinen Körper wanderten. Das war sicher am beschämendsten, doch empfand ich auch ein gewisses Wohlfühlen, als ich seine Hände verspürte. Immer und immer wieder spürte ich seine Hände auf meiner bloßen Haut. Nicht dass es mich etwa erregt hätte, aber es war so ein eigenartiges Gefühl, als 38jährige Frau vom 18jährigen Ulrich hier in aller Öffentlichkeit angefasst zu werden.
Als der letzte Satz gefallen war, ging das Licht aus. Das war das Zeichen dafür, dass das Stück zu Ende war. Einen Vorhang gab es hier im Theater nicht, sodass nun eben wieder das Licht anging und wir Schauspieler uns nun verbeugten. Am Rand der Bühne hatte ich mir einen Mantel zurecht gelegt, damit ich mich vor dem Verbeugen anziehen kann. Ich blickte zu der Stelle, wo mein Mantel liegen sollte, doch da lag nichts. Irgend jemand musste meinen Mantel weggeräumt haben. Mir blieb nun nichts anderes übrig, als mich nun auch noch nackt vor dem Publikum zu verbeugen. Der Applaus schien nicht enden zu wollen, was mir nicht unbedingt gefiel, denn je länger die Leute klatschten, desto öfter musste ich mich verbeugen. Und ich war ja noch immer ganz nackt. Jemand aus dem Ensemble holte nun meinen Sohn Stefan auf die Bühne, denn auch der Regisseur sollte beklatscht werden. ...