Remos Abrechnung
Datum: 21.03.2024,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Die Zunge
Buongiorno, ich bin Remo, Schweizer. Geboren und aufgewachsen im Oberengadin, in St.Moritz um genau zu sein. Das Oberengadin gehört zum rätoromansichen Teil der Schweiz, St.Moritz ist aber eine Enklave in der Schweizerdeutsch gesprochen wird.
Damals hatten wir fast ausschliesslich italienische Gastarbeiter in der Schweiz und Italien war noch tief gespalten in Nord und Süd. Sind sie zwar heute noch, aber damals war es noch viel extremer. Bei meinem Vater arbeiteten Nord- und Süditaliener, einige hatten eine Wohnung im Personalhaus bekommen und so kam es, dass sich der Sohn eines Süditalieners in die Tochter eines Norditalieners verliebte. Ein absolutes No-Go, der Norditalienische Vater zückte ein Messer und wäre mein Vater nicht als Neutraler dazwischen gegangen dann hätte es mindestens einen Toten gegeben.
Mir gegenüber waren sowohl Nord-, als auch Süditaliener überaus freundlich. Wenn die Mamma eine Spezialität aus ihrer Herkunftsregion kochte, wurde ich eingeladen mit der Famiglia zu Essen.
Väter und Brüder von italienischen Mädchen, beschützten diese bis zur Hochzeit vor uns pubertierenden Jungs. Ich hatte mich unsterblich in Stefania verliebt, sie sass mir in der Schule gegenüber und wir lächelten uns immerfort zu. Aber, Stefania ist die Tochter eines Süditalieners und ich, Remo, hatte gleich mehrere Probleme an der Backe.
Meine Schweizer Freunde sagten, ich könne mich nicht in die Tochter eines Tschinggen* verlieben, schliesslich sei sie Ausländerin und dann ...
... erst noch aus Süditalien.
Meine Norditalienischen Freunde meinten, ich könne mich doch nicht in die Tochter eines Terrone** verlieben und meine Süditalienischen Freunde meinten, ich dürfe mich nicht in einer Süditalienerin verlieben, das sei einzig den Suditalienern vorbehalten.
*Tschingg ist eine sehr abwertende Bezeichnung für einen Italiener ** Terrone ist eine sehr abwertende Bezeichnung von Norditalienern gegenüber Süditalienern.
Stefanias Bruder der 4 Jahre älter ist, hat mich sogar auf die Seite genommen, mir sein Klappmesser gezeigt und gesagt, ich solle meine Finger von seiner kleinen Schwester lassen.
Da waren nur Matthias, ein Schweizer und Gigi, eigentlich Luigi, ein Napoletaner der im Nachbarhaus lebte, beide waren meine Jungendfreunde und beide standen zu mir. Beide ermunterten mich um Stefania zu werben. Und so kam es, dass wir uns am Schulfreien Mittwochnachmittag irgendwo versteckt trafen und rumknutschten. Wir waren 14 und damals kam es mir nicht in den Sinn, Stefania ausgiebiger zu berühren als zu küssen.
Bereits der Zungenkuss war sein sehr gewagtes Vorgehen, welches wir nur selten taten. Ich war bis über beide Ohren verliebt, Stefania war über beide Ohren verliebt doch eines Tages machte sie mit mir Schluss. Ich war am Boden zerstört, jedoch half mir mein jugendliches Alter und mein Freund Matthias.
Bevor wir aber weitergehen will ich euch eine Anekdote von Stefania noch erzählen. 35 Jahre, nachdem sie mit mir Schloss gemacht hat, habe ...