1. Sterne


    Datum: 05.05.2024, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... Wirbelsäule entlang bis zu ihrem festen, knabenhaften Po. Folgte ihrer Bewegung, als sie sich auf ihren Rücken legte und mich auf sich spüren wollte.
    
    Stützte mich auf meine Arme, damit sie mein Gewicht nicht voll tragen musste. Schloss die Augen, als ihre Hände mit fließenden Bewegungen mein Gesicht und meinen Körper streichelte. Öffnete sie, um in ihren Augen den Wunsch zu sehen, den sie mir und uns bisher versagt hatte. Bemerkte verblüfft, dass sich dieser ohne vorher eine besondere Erregung gespürt zu haben, ohne Weiteres erfüllen ließ.
    
    Die Vereinigung, die wie von selbst geschah, in stiller Selbstverständlichkeit. Bewegungen, so leicht und ruhig, wie das Gleiten auf wogendem Wasser. Ihre Augen, die sich für keine Sekunde von meinen lösten, mich tiefer in sie führte, als das körperlich geschehen konnte.
    
    So schön, so einfach, so sicher und von selbst gestaltete sich der Ablauf, bewegten wir uns in Harmonie, fern jedem Ziel. Erst die von einem langen Kuss entfachte Steigerung führte nach langer Zeit zum geplanten Schlussakkord der Natur. Zunächst bei ihr und längere Zeit später auch bei mir.
    
    Wir lagen Stunden engumschlungen ohne ein einziges Wort. Nie hatte sich Stille so beredet gezeigt. Es war sie, die sie letztlich brach.
    
    "Hörst du Musik?"
    
    "Nein."
    
    "Das ist gut. Dieser Moment gehört nur uns. Ich möchte ihn mit niemandem teilen."
    
    "Ja, so geht es mir auch." ___
    
    Dieser Moment war nicht das einzige, was wir nicht teilten. Niemand aus unserer Band ...
    ... erfuhr zunächst, dass wir zusammen waren. Es war Carols Wunsch, den ich ohne ihn zu hinterfragen akzeptierte. Es war unnötig, denn beim Proben waren wir ohnehin über unsere Musik tief verbunden. Sie blendete sich weiterhin aus, wie sie das nannte, agierte mit ihrem regungslosen Gesicht und trotzdem noch ausdrucksvollerer Stimme, aber sonst wie für die anderen gewohnt.
    
    Die Musik, die wir in diesen ersten Monaten zusammen schufen, nahm uns ohnehin alle vollständig ein. Langsam, unaufhaltsam, wuchs die Band zusammen und mit ihr unser Programm. Wir waren bereit. Unklar war zunächst nur der folgende Schritt.
    
    "Wir sollten unser Demo an Labels versenden. Ganz ehrlich, für Tingeltangel-Touren ist unser Zeug zu gut", schlug Helge vor, nachdem wir die letzten Aufnahmen des Demos eingespielt hatten.
    
    Piet und David schienen ebenfalls dieser Meinung zu sein. Ich war zulange aus dem Geschäft, um einschätzen zu können, was wirklich der richtige Weg sein könnte, also hielt ich mich zurück. Die Musikszene hatte sich in den fünfundzwanzig Jahren bewegt. Alle Augen richteten sich auf Carol, als sie mein Schulterzucken sahen.
    
    "Wir machen gar nichts."
    
    Damit überraschte sie sogar mich, denn auch wenn wir uns tage- und nächtelang unterhielten, darüber hatten wir uns nie ausgetauscht.
    
    "Was meinst du, gar nichts? Willst du nicht auf die Bühne?", fragte Piet sofort.
    
    "Natürlich will ich das. Und wir sind soweit. Wir sind eine Top Band. Aber vom Geschäft hat keiner von uns genug ...
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