1. Die Magie der kleinen Lustvilla


    Datum: 31.07.2024, Kategorien: Sonstige, Autor: Emily Bloomingdale

    ... widersprechen. Robert sah so dermaßen umwerfend aus, dass die Frau, die nichts von ihm wissen wollte, ausschließlich auf hässliche Kerle stehen musste. Und so eine war mir noch nie begegnet. "Hast du ihretwegen gerade zum zweiten Mal heute geduscht?"
    
    "Das könntest du auch tun", gab er indirekt zu. Oder befürchtest du, auf der Strandparty wird kein leckerer Kerl für dich dabei sein?"
    
    "Ich genieße gerade mal die Zeit ohne Sex", gab ich zurück und verließ das Bad. Auf diese Diskussion hatte ich einfach keine Lust. Ich glaubte mir ja selbst nicht. Dabei war es bis zu unserer Ankunft am gestrigen Abend noch genauso gewesen. Sogar meine sämtlichen Sexspielzeuge hatte ich in meiner Wohnung gelassen. Doch kaum hatte ich das Strandhaus betreten, war ich von seiner magischen Energie in den Bann gezogen worden. Der Name
    
    trug es schließlich nicht von ungefähr. An diesem Ort waren sowohl Robert als auch ich gezeugt worden. Ebenso meine Cousine Natalie und Mathias, der Sohn von Freunden meiner Eltern. Vier Personen - und die Dunkelziffer lag noch erheblich höher. Selbst Ehepaare, die den Geschlechtsverkehr Jahre zuvor eingestellt hatten, wurden hier wieder aktiv. Und natürlich hatte ich genau hier meine beiden ersten Male erlebt. Sowohl mit einer Frau, als auch mit einem Mann. Wenn ich hier der schönsten Aktivität der Welt nachging - und das war in jedem einzelnen Raum bereits etliche Male geschehen -, achtete ich immer peinlich genau auf Verhütung. Dabei war das Besondere an ...
    ... diesem Gebäude eigentlich seine Lage. Es befand sich auf einem Grundstück direkt an der Steilküste, ungefähr zwei Meter über dem Strand. Man musste nur die alte grüne Pforte, die dringend mal einen neuen Anstrich vertragen würde, durchqueren und dann fünfzehn Stufen nach unten gehen. Für mich gab es auf der ganzen Erde keinen schöneren Ort! Doch ohne jemanden, mit dem ich diese Freude auch körperlich teilen konnte, fühlte es sich an wie ein bittersüßer Schmerz.
    
    Ich hatte in jedem meiner fünfundzwanzig Jahre viel Zeit in dieser Gegend verbracht, aber eine Beachclub-Lounge-Party war nicht nur für mich eine Premiere. Entsprechend war ich mir mit meinem Outfit nicht ganz sicher gewesen. Was trug man zu so einer Veranstaltung? Drei Kleider hatte ich mir für diesen Anlass von zuhause mitgenommen. Die Wahl fiel auf ein rotes Kleid, das sehr figurbetont war und einen schönen Kontrast zu meinen schwarzen Haaren bildete. Dennoch betrachtete ich mich unsicher im Spiegel. Ich fand mich äußerst sexy und somit vielleicht sogar eine Nummer zu sexy für eine Party, auf der das Durchschnittsalter vermutlich um die fünfzig liegen durfte.
    
    "Du siehst großartig aus!"
    
    Roberts Kompliment nahm mir den letzten Zweifel. "Dich würde ich aber auch nicht von der Bettkante stoßen", gab ich zurück. Er trug ein schwarzes Hemd und ein helles Sakko. Wenn er nicht mein Bruder gewesen wäre, hätten wir das Haus nicht innerhalb der nächsten halben Stunde verlassen.
    
    Ich war erstaunt, was sie in kürzester ...
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